Madrid (rad-net) - Am ersten Tag der Straßen-Weltmeisterschaften von Madrid belegte Judith Arndt (Leipzig) im Zeitfahren der Frauen den undankbaren vierten Platz. WM-Gold ging an Titelverteidigerin Karin Thürig (Schweiz), die für die 21,9 km lange Strecke 28:51,08 Minuten benötigte. Silber holte die spanische Lokalmatadorin Joane Somarriba (28:56,88), Bronze gewann die US-Amerikanerin Kristin Armstrong (29:30,35), die gut 17 Sekunden schneller war als Arndt (29:47,76).
"Der vierte Platz ist immer ein bißchen unglücklich", sagte Judith Arndt (29), die bei der WM 2004 in Italien noch Silber erringen konnte. "Aber bei den Problemen in der Vorbereitung, kann ich mit dieser Platzierung doch sehr zufrieden sein", sagte die gesundheitlich angeschlagene Leipzigerin. "Das Rennen hat mir aber Mut gemacht für Samstag", so Arndt, die in drei Tagen ihren WM-Titel im Straßenrennen verteidigen möchte.
Madeleine Sandig (Frankfurt/Main) belegte bei ihrer WM-Premiere den 18. Rang (31:07,09 Minuten). "Auf diesem anspruchsvollen Kurs bin ich so gut gefahren, wie ich konnte", war die 22-jährige Europameisterin mit ihrer Leistung zufrieden. In Tränen aufgelöst dagegen Trixi Worrack (Dissen), die wegen Materialprobleme ihre Möglichkeiten nicht ausschöpfen konnte. Die 23-Jährige fuhr mit über fünf Minuten Rückstand abgeschlagen als 36. und damit Drittletzte ins Ziel.
Im Zeitfahren der U23 setzte sich der russische Olympiasieger im Punktefahren, Mikhail Ignatiew in 47:24 Minuten durch. Silber holte sich nach 37,9 Kilometern Europameister Dimitri Grabowsky (Ukraine/47:58), Bronze gewann der Neuseeländer Peter Latham (48:01).
Der Deutsche Meister Paul Martens (21/Berlin) wurde in 49:43 Minuten 17., Tony Martin aus Erfurt (20) belegte bei Temperaturen um die 30 Grad Rang 28 (50:14 Minuten). "Ich wollte unter die ersten Acht, deshalb bin ich schon sehr enttäuscht", meinte Martens im Ziel. "Eigentlich war ich auch gut unterwegs. Ich weiß nicht, wo ich Zeit verloren habe."
"Das war ein absolut schwerer Kurs. Unsere jungen Rennfahrer hatten mit dem ständigen Rhyhmuswechsel schwer zu kämpfen und kamen auch mit der Hitze nicht zurecht", urteilte Bundestrainer Peter Weibel, der aber positiv in die Zukunft schaut: "Die Zeit von Martens und Martin kommt noch." Weibel hatte wegen der schwierigen äußeren Bedingungen, Martens dem ursprünglich vorgesehenen, erst 19-jährigen Stefan Schäfer (Cottbus), im Vorjahr Dritter der Junioren-WM, vorgezogen.
Am morgigen Donnerstag (22. September) kämpfen die Männer um Gold, Silber und Bronze im Zeitfahren. Die deutschen Hoffnungen ruhen dabei auf dem 35-jährigen Emmendinger Michael Rich (Team Gerolsteiner), der im Vorjahr in Bardolino zum dritten Mal nach 2000 und 2002 WM-Silber im Kampf gegen die Uhr gewinnen konnte. Als zweiter Deutscher steht Sebastian Lang (ebenfalls Gerolsteiner) am Start. Der 26-jährige Erfurter wird um 14:02 Uhr ins Rennen geschickt, Rich geht als vorletzter Starter um 16:22 Uhr auf die 44,1 km lange Strecke, zwei Minuten vor Titelverteidiger Michael Rogers (Australien).
weitere Infos und Ergebnisse...
