Geelong (rad-net) - U23-Fahrer Marcel Kittel hat bei den Straßen-Weltmeisterschaften in Geelong im Zeitfahren die erste Medaille für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) geholt. Für die 31,8 Kilometer lange Strecke benötigte der 22-jährige Thüringer eine Zeit von 43:14 Minuten und war damit 24 Sekunden langsamer als der Top-Favorit Taylor Phinney aus den USA. Der erst 20-jährige Amerikaner setzte sich im Kampf um die Goldmedaille mit nur 1,9 Sekunden Vorsprung gegen den Australier Luke Durbridge durch.
Nach der ersten Zwischenzeit, bei Kilometer 6,6, lag Kittel mit 37 Sekunden Rückstand noch auf Rang 14. Der gebürtige Arnstädter arbeitete sich dann aber kontinuierlich nach vorn. An der zweiten Zwischenzeit schob er sich mit 36 Sekunden Rückstand auf Platz fünf und lag an der vorletzten Zeitmessung nur noch drei Sekunden hinter dem bis dahin auf Rang drei liegenden Nélson Oliveira aus Portugal. Im Ziel hatte Oliveira dann vier Sekunden Rückstand auf Kittels Bronzerang.
Marcel Kittel war mit dem Ergebnis uneingeschränkt zufrieden. «Das Rennen ist sehr gut gelaufen. Ich hatte richtig gute Beine, alles hat gestimmt und ich bin froh, dass ich defektfrei durchgekommen bin. Mit Bronze bin ich absolut zufrieden. Ich habe alles gegeben. Mehr war nicht drin», so Kittel der während der Saison nach einem Sturz lange pausieren musste. «Nach dem Saisonverlauf ist das ein super Abschluss. Immerhin konnte ich sechs Wochen keine Rennen fahren und zwei Wochen überhaupt kein Rad fahren. Die Vorbereitung lief dann sehr gut. Das war mein letztes Rennen bei der U23 und es ist wunderbar mit einer Medaille, die ich im Vorjahr ganz knapp verpasst habe, in die Elite zu wechseln», sagte Marcel Kittel, der in der kommenden Saison für den niederländischen Rennstall Skil-Shimano fahren wird, im Gespräch mit rad-net.
Bundestrainer Patrick Moster war von der Leistung seines Schützlings angetan. «Das war eine sehr gute Leistung von Marcel. Er hat sich das Rennen auf dem technisch anspruchsvollem Kurs super eingeteilt. Die Ergebnisse waren sehr eng. Die ersten vier lagen innerhalb von 30 Sekunden. Das zeigt, dass er wirklich zu den besten Zeitfahrern gehört. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass der Kurs ihm nicht unbedingt im entgegenkam, ist das Ergebnis nicht hoch genug einzuordnen», sagte Moster.