Glasgow (rad-net) - Die deutsche Mixed Staffel hat bei den Weltmeisterschaften in Glasgow Bronze gewonnen. Die Schweiz konnte unterdessen den Titel verteidigen - trotz Sturz.
Die Männer gingen als erstes auf die Strecke, als sie das Ziel erreichten, starteten die Frauen. Miguel Heidemann, Jannik Steimle und Max Walscheid legten die viertbeste Zeit vor - 33 Sekunden hinter den favorisierten Schweizern, 14 Sekunden hinter Italien und neun Sekunden hinter Frankreich. Damit gaben sie dem Frauen-Trio eine gute Vorlage. Und die konnten Ricarda Bauernfeind, Lisa Klein und Franziska Koch optimal nutzen. Ohne Probleme umrundeten sie den verwinkelten Stadtkurs von Glasgow und schließlich stoppte für sie die Zeit bei 55:07 Minuten. Doch sie mussten noch zittern, denn die anderen Nationen machten es spannend - teils auch durch Defekte und Stürze.
Am Ende waren aber nur die Schweizer und Franzosen schneller. Die Schweiz und Frankreich trennten nur sieben Sekunden. Dabei erlebten die Eidgenossen noch einen Schreckmoment, da Marlen Reusser, als Europameisterin die klar beste Zeitfahrerin, wenige Kilometer vor dem Ziel stürzte. Sie sprang aber wieder sofort aufs Rad und übernahm gleich wieder die Tempoarbeit, nachdem sie den Anschluss wieder hergestellt hatte. Deutschland wies nach 40 Kilometern 51 Sekunden Rückstand zu den Siegern auf. Zu Platz vier, den die britische Mannschaft belegte, lag der Abstand bei zwölf Sekunden.
«Wir haben schon mit einer Medaille gerechnet. Wir hatten ein ausgeglichenes Team und haben auf jeden Fall die richtigen Fahrerinnen und Fahrer nominiert. Der Zeitabstand nach vorne war zwar deutlich, aber wir haben unser Ziel, auf Platz drei zu fahren, erreicht», so der Teamchef der Elite Männer André Greipel. Auch André Korff, Bundestrainer der Elite Frauen, freute sich über die Medaille: «Sie hatten anfangs ein paar Schwierigkeiten, haben das aber gut gelöst und technisch umgesetzt. Danach lief es sehr gut, sie waren sehr schnell unterwegs.»
Auch die Sportlerinnen und Sportler waren mit ihrem Resultat zufrieden. Walscheid sagte: «Wir haben das Maximum herausgeholt - das Maximum an Pacing und Technik. Wir sind sehr gut zusammen gefahren und können mit der gewonnen Bronzemedaille sehr zufrieden sein.» Und Heidemann ergänzte: «Aus meiner Perspektive haben wir alles richtig gemacht, wir haben uns sehr gut vorbereitet, besser vielleicht als manch anderes Team, dass die Achterbahnstrecke unterschätzt hat. Die Frauen haben sogar noch einen Platz gut gemacht, das war echt cool.» Koch erklärte: «Unser Ziel war es, erst einmal so schnell wie möglich durch den Kurs durchzukommen. Das war Priorität Nummer eins in meinem Kopf. Aber im Herzen habe ich schon mit einer Medaille geliebäugelt. Aber dass es dann auch wirklich eine wurde, ist unglaublich.»