Mirador de Ézaro (dpa) - 45 Tage nach seinem bitteren K.o. bei der Tour de France hat Primoz Roglic (Jumbo-Visma) bei der Vuelta seine Zeitfahr-Qualitäten unter Beweis gestellt und das Rote Trikot des Gesamtersten wieder an sich gerissen. Der slowenische Radprofi siegte über 33,7 Kilometer von Muros nach Mirador de Ézaro in 46:39 Minuten und distanzierte damit den größten Rivalen und bisherigen Gesamtersten Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) um 49 Sekunden.
Roglic liegt in der Gesamtwertung nun 39 Sekunden vor Carapaz und 47 Sekunden vor Hugh Carthy (EF Pro Cycling). Damit hat der frühere Skispringer beste Chancen, wie im Vorjahr die Vuelta zu gewinnen. Bei der Tour hatte Roglic im letzten Zeitfahren am vorletzten Tag das Gelbe Trikot an seinen Landsmann Tadej Pogacar verloren und den scheinbar sicheren Sieg noch aus der Hand gegeben.
Diesmal zeigte Roglic aber keine Nerven. Der Slowene hatte sich die Kräfte perfekt eingeteilt und am Schlussanstieg mit einer Sekunde vor Will Barta (CCC), der sich überraschend stark präsentierte, gewonnen. «Es ist schon etwas her, dass ich ein Zeitfahren gewonnen habe. Es lief aber sehr gut. Ich hatte sehr gute Beine. Ich werde alles dafür geben, um die Vuelta zu gewinnen», sagte Roglic.
Am Mittwoch führt die 14. Etappe über 204,7 Kilometer von Lugo nach Ourense. Drei Berge der dritten Kategorie dürften keine großen Veränderungen in der Gesamtwertung herbeiführen.