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06.01.2004 12:00
Weltmeisterin Sabine Spitz verläßt das Team "Merida International"

Murg-Niederhof (rad-net) - Sabine Spitz verlässt nach vier Jahren das Team Merida International mit unbekanntem Ziel. Das gab die amtierende Cross-Country-Weltmeisterin und Radsportlerin des Jahres 2003 in einer Pressemitteilung bekannt. 

Die knapp 33-jährige Südbadenerin nennt die „Entwicklung der Rahmenbedingungen“ bei Merida und die Suche „nach einer neuen Herausforderung „ als Gründe für ihre Entscheidung. Auf Nachfrage wollen weder Ehemann und Manager Ralf Schäuble, noch Sabine Spitz selbst, auf die Hintergründe eingehen. Finanzielle Forderungen, das bestätigte auch Merida-Teamchef Thomas Klotzbücher, hätte keine entscheidende Rolle gespielt. 

Spitz, die im September in Lugano (Schweiz) als erste Deutsche MTB-Weltmeisterin wurde, scheint kein schlechtes Wort über Merida verlieren zu wollen. Stattdessen bedankte sie sich „ausdrücklich für das Vertrauen von Merida“, das ihre Erfolge erst möglich gemacht hat. „Die Entscheidung fiel nicht leicht, weil ich mit Merida vier ebenso gute, wie erfolgreiche Jahre verbinde“.

Thomas Klotzbücher fand die Entscheidung „nachvollziehbar aber trotzdem schade“. Der Vertrag, der eigentlich 2004 noch Bestand hat, wird „im gegenseitigen Einvernehmen“ aufgelöst. Er verwies auf die teaminterne Konkurrenz-Situation. „Ich kann verstehen, dass sie den Hickhack mit Gunn-Rita Dahle wer die Nummer Eins im Team ist, nicht ewig haben will“, nannte Klotzbücher zumindest einen möglichen Grund. Die Norwegerin ist Weltcup-Gesamtsiegerin und Weltranglistenerste. Außerdem verpflichtete Merida den spanischen Europameister 2002, Jose Antonio Hermida, so dass sich Focus der öffentlichen Aufmerksamkeit im Team noch mehr verteilen wird.

Spitz hatte 2000 als international zweitrangige Fahrerin beim taiwanesischen Bikehersteller unterzeichnet und sich nicht überraschend für die Olympischen Spiele in Sydney qualifiziert, wo sie Neunte wurde. Damit und mit dem folgenden Aufstieg in die absolute Weltspitze, verhalf sie der Bikemarke auch zu steigendem Bekanntheitsgrad. 

Sabine Spitz gilt in Athen als Medaillenanwärterin und hat angekündigt sich auch an der Qualifikation für die 3000 Meter auf der  Bahn zu versuchen. Für welches Team sie die doppelte Teilnahme an der Olympiade anstrebt, will sie erst in den nächsten Wochen bekannt geben. „Ich bin mir sicher, dass sich die Rahmenbedingungen so gestalten lassen, dass ich mich optimal auf mein großes Ziel Olympia vorbereiten kann“, heißt es in der Presseerklärung. 

Das Team Merida wird 2004 unter Multivan-Merida firmieren. VW, bisher schon als Co-Sponsor im Geschäft, ist zum Titelsponsor aufgestiegen. Das- immerhin- kann Klotzbücher auf der Habenseite verbuchen.

Erklärung von Sabine Spitz zum Abschied vom Merida Team:
"Ich habe mich nach langer Überlegung dazu entschlossen das Merida Team zu verlassen. Die Entscheidung fiel nicht leicht, weil ich mit Merida vier ebenso erfolgreiche wie auch gute Jahre verbunden habe. Für das Vertrauen, das mir Merida geschenkt hat und dadurch den Erfolg erst möglich machte, möchte ich mich bedanken. Als ich 2000 eine der ersten Fahrerinnen war, die die Merida- Farben trug, war dies ein wichtiger Meilenstein in meiner persönlichen und sportlichen Entwicklung.

Nach vier Jahren ist es jedoch an der Zeit neue Wege zu gehen und eine neue Herausforderung anzunehmen. Die Rahmenbedingungen im Team Merida International haben sich für mich persönlich zuletzt nicht so entwickelt, wie ich sie für mich als Basis zur Umsetzung meiner sportlichen Ziele benötigte.

In welchem Umfeld ich in die Olympiasaison starten werde, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. Ich bin mir jedoch sicher, dass sich die Bedingungen so gestalten lassen, dass ich mich optimal auf mein großes Ziel Olympia 2004 vorbereiten kann. Meinem bisherigen Team, dem ich sicherlich verbunden bleiben werde, wünsche ich für die Zukunft alles Gute".
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