Drenthe (rad-net) - Lucinda Brand ist erstmals Europameisterin im Cross. Die Weltmeisterin setzte sich bei den Titelkämpfen in Drenthe in den Niederlanden als Solistin durch. Silber und Bronze gingen an Kata Blanka Vas (Ungarn) und Brands Landsfrau Yara Kastelijn.
«Heute war mein Tag», freute sich Brand im Siegerinterview. «Ich habe mich richtig stark gefühlt - viel stärker als erwartet. Ich bin super happy, den Sieg eingefahren zu haben. Nun habe ich alle Meistertitel beisammen. Aber das heißt ja nicht, dass schon Schluss ist.»
Schon in der ersten von sieben Runden lösten sich sechs Fahrerinnen von der Konkurrenz: Vas plus fünf Niederländerinnen. Brand und Vas schienen auf dem matschigen Kurs am Vamberg die stärksten Fahrerinnen des Tages zu sein und der Eindruck sollte nicht täuschen. Denn in der zweiten Runde entschied sich Brand - im Gegensatz zur Konkurrenz -, nicht ins Materialdepot zu fahren, um ihr dreckiges Fahrrad zu tauschen. Dadurch konnte sie einen kleinen Vorsprung herausholen, den sie sukzessive ausbaute.
Die 32-Jährige wurde nicht mehr eingeholt, obwohl sich Vas mit den anderen vier Niederländerinnen im Schlepptau auf die Verfolgung machte. Dem hohen Tempo musste zunächst Annemarie Worst Tribut zollen, die als erste aus der Verfolgergruppe den Anschluss verlor. In der nächsten Runde konnte Denise Betsema nicht mehr folgen und schließlich waren es nur noch drei Fahrerinnen, die Chancen auf Silber und Bronze hatten.
Titelverteidigerin Ceylin del Carmen Alvarado hatte immer wieder Probleme und musste kleinere Löcher zu fahren, hielt aber bis in die Schlussrunde mit Vas und Kastelijn mit. In der Schlussrunde unterlief Alvarado dann allerdings ein Fahrfehler, touchierte die Bande und stürzte - damit waren alle Medaillenchancen für sie dahin.
Während Brand einen Solosieg mit 56 Sekunden Vorsprung feierte, konnte sich Vas auf den letzten Metern noch von Kastelijn absetzen und sicherte sich die Silbermedaille. Sechs Sekunden hinter ihr holte sich die Niederländern Bronze.
Elisabeth Brandau war als einzige deutsche Fahrerin ins EM-Rennen gestartet. Die Deutsche Meisterin erreichte mit 6:18 Minuten Rückstand zur Siegerin als 18. eine Top-20-Platzierung, obwohl sie zu Beginn des Rennens hinter einem Sturz ausgebremst worden war.