Paris (rad-net) - Julian Alaphilippe will sich im kommenden Frühjahr auf die Ardennenklassiker konzentrieren. Im Gespräch mit «RMC Radio» erklärte der amtierende Straßen-Weltmeister, für dieses Ziel auf die Kopfsteinpflasterklassiker, darunter die Flandern-Rundfahrt, verzichten zu wollen.
«Im letzten Jahr wollte ich Flandern und die Ardennenklassiker kombinieren. Ich habe gemerkt, dass es zwar möglich, aber nicht einfach ist, in beiden Rennen bei 100 Prozent zu sein», berichtete Alaphilippe von den Gründen für seinen Plan. «Was sich also für den ersten Teil meiner Saison ändern wird, ist dass ich mich nur auf die Ardennenklassiker fokussieren werde. Obwohl ich es geliebt habe, die Flandern-Rundfahrt zu erkunden, ist dies ein Rennen, zu dem ich erst zurückkehren werde, wenn ich zu 100 Prozent bereit bin, alles für den Sieg zu geben.»
Alaphilippe war 2020 erstmalig bei der Flandern-Rundfahrt gestartet, war aber kurz vor Schluss in der Ausreißergruppe gestürzt, nachdem er mit einem Motorrad kollidiert war. 2021 verhalf er Teamkollege Kasper Asgreen zum Sieg des Klassikers und belegte den 42. Platz, bevor er seine Frühjahrssaison mit einem Sieg bei Flèche Wallonne und dem zweiten Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich fortsetzte. «Ende April für La Flèche Wallonne oder Lüttich-Bastogne-Lüttich bereit zu sein und gleichzeitig auf den Sieg bei der Flandern-Rundfahrt zu setzen ist ein bisschen zu schwierig», setzte der Fahrer von Deceuninck-Quick Step sein Argument fort. «Nächstes Jahr werde ich mich also auf die Ardennen konzentrieren. Danach folgt dann ziemlich schnell die Tour de France und alles weitere werden wir dann sehen.»
Zu seinen Plänen für die Frankreich-Rundfahrt hat sich der 29-jährige Franzose bislang kaum geäußert. In allen drei vergangenen Ausgaben hatte der Fahrer mindestens einmal das Gelbe Trikot getragen und zumindest eine Etappe gewonnen, wobei der fünfte Platz im Gesamtklassement der Tour 2019 sein bislang bestes Ergebnis markiert.
Für 2022 erwartet Alaphilippe einen besonders unvorhersehbaren Rennverlauf, weshalb er noch nicht über konkrete Ziele sprechen wolle: «In der ersten Woche und im ersten Teil der Tour kann so viel passieren. Es ist schwierig, ein Szenario vorherzusagen, und das ist etwas, das ich wirklich mag. Aber wenn ich das sage, denke ich nicht an die Gesamtwertung. Ich denke nur daran, schöne Etappen zu fahren und zu versuchen, zu gewinnen. Es werden viele Dinge passieren, und das wird die Tour interessant machen, hoffe ich. [...] Im Moment mache ich noch nicht allzu viele Pläne. Ich werde warten, bis ich einige der Etappen erkundet habe, bevor ich mir genauere Ziele setze.»