Berlin (rad-net) - Bei der Bahn-Europameisterschaft in Berlin gab es im 500-Meter-Zeitfahren es einen deutschen Doppelsieg zu feiern.Miriam Welte holte sich den EM-Titel vor Nachwuchs-Talent Pauline Grabosch. Weltmeisterin Daria Shmeleva holte Bronze.
«Ich war gestern schon sehr traurig. Das hat mir heute vielleicht ein bisschen geholfen. Ich bin super happy», sagte Welte. Bundestrainer Detlef Uibel meinte: «Sicher hat sie das gestern gewurmt. Das war ein optimaler Lauf.»
In der Qualifikation war Welte noch «nur» die drittbeste Zeit gefahren, während Grabosch zweitschnellste war. Welte ging damit als drittletzte Starterin im Finale auf die Bahn, doch an ihre Zeit von 33,321 Sekunden kamen weder ihre Teamkollegin Grabosch (33,559) noch Shmeleva (33,757) heran.
Für Welte schloss sich indes der Kreis. Ein EM-Titel hatte der Pfälzerin in ihrer beachtlichen Sammlung noch gefehlt. 2006 gewann sie bereits EM-Gold bei der U23-Europameisterschaft, aber noch nicht in der Eliteklasse. Neben zahlreichen Silber- und Bronzemedaillen bei Europameisterschaften und Weltcuprennen war sie insgesamt acht Mal Deutsche Meisterin. Hinzu kommen eine Gold- (2014), drei Silber- (2012, 2013 und 2017) und zwei Bronzemedaillen (2011, 2015) in ihrer Spezialdisziplin bei Weltmeisterschaften.
Trainiert von ihrem Stiefvater Frank Ziegler, saust Miriam Welte seit nunmehr zwölf Jahren erfolgreich über die internationalen Pisten. Er schafft es immer wieder sie zu Höchstleistungen anzustacheln und zu motivieren. «Ich liebe diese Disziplin allein gegen die Uhr, und ich bin noch nicht müde, mich immer wieder internationalen Wettkämpfen zu stellen», sagt die 30-Jährige, wenn sie auf ihr Karriereende angesprochen wird. «Die Zeit ist megastark. So schnell bin ich noch nie auf Meeresspiegel gefahren. Ich habe allen gezeigt, dass ich die 500 Meter fahren kann.»
Auch Pauline Grabosch konnte erneut überzeugen, die als gerade 19-Jährige einen glänzenden Auftritt in Berlin bot und in neuer persönlicher Bestleistung Silber gewann. Sie steht für die Wachablösung bereit. «Vor fünf Jahren habe ich noch in der Schule einen Vortrag über Miriam gehalten, jetzt stehe ich mit ihr auf dem Podest», jubelte Grabosch.