Hongkong (dpa) - Trotz ihrer Silbermedaille im Zeitfahren wollte bei Miriam Welte keine richtige Freude aufkommen.
«Ich hatte schon ein bisschen davon geträumt, hier nochmals 500-Meter-Weltmeisterin zu werden. Meine Form ist echt gut. Deshalb bin ich ein bisschen traurig», sagte die Weltmeisterin von 2014 nach der Siegerehrung. Im Finale über 500 Meter hatte die 30-Jährige aus Kaiserslautern einen starken zweiten Platz geschafft.
In 33,382 Sekunden bestätigte die älteste deutsche Starterin ihre gute Form aus dem Teamsprint, in dem sie zusammen mit Kristina Vogel zum WM-Auftakt schon Bronze gewonnen hatte. Gold ging an Teamsprint-Weltmeisterin Daria Schmelewa (33,282) aus Russland, Platz drei belegte Titelverteidigerin Anastasiia Woinowa aus Russland (33,454). WM-Debütantin Pauline Grabosch aus Erfurt wurde in 33,855 Sekunden Fünfte.
Im Omnium der Männer konnte Maximilian Beyer aus Berlin seine gute Ausgangsposition als Dritter nach drei von vier Wettbewerben nicht nutzen. Nach Rundenverlust im abschließenden Punktefahren belegte der deutsche Meister mit 78 Zählern Platz neun. Weltmeister wurde Benjamin Thomas aus Frankreich (149). Der Berliner Roger Kluge, im Vorjahr Vize-Weltmeister, war diesmal nicht am Start.
Auf Platz fünf beendete Max Niederlag das Sprint-Turnier. Acht Monate nach seinem Olympia-Trauma, bei dem der Chemnitzer ohne Einsatz erkrankt vorzeitig abreisen musste, meldete sich der 23-Jährige zwar in der Weltspitze zurück, war aber dennoch unglücklich. Im Viertelfinale brachte ihn eine umstrittene Jury-Entscheidung zugunsten des Briten Ryan Owen um den Einzug in die Final-Läufe. «Ich bin total niedergeschlagen. Durch so eine fragwürdige Entscheidung aus dem Turnier ausscheiden zu müssen, ist das Bitterste, was es gibt», sagte Niederlag. Weltmeister wurde der Russe Denis Dmitrijew.
In der 3000-Meter-Einerverfolgung der Frauen belegte Gudrun Stock aus München in 3:34,325 Minuten den neunten Platz und verbesserte den 19 Jahre alten deutschen Rekord von Judith Arndt (3:34,420). Weltmeisterin wurde Chloe Dygart aus den USA in 3:24,641. Im erstmals ausgetragenen Madison der Damen ging der Titel an Belgien. Ein deutsches Duo war nicht qualifiziert.