Stellenbosch (rad-net) - Der Auftakt zum Mountainbike-Weltcup wird am Samstag ohne die beiden Hochschwarzwälder Adelheid Morath und Simon Stiebjahn über die Bühne gegangen. Beide können aus gesundheitlichen Gründen in Stellenbosch (Südafrika) nicht an den Start gehen.
Seinen Start hatte Simon Stiebjahn schon vor der Abreise nach Südafrika in Frage gestellt. Ein Infekt in der Woche zuvor war ein Faktor, der ihn vorsichtig stimmte. Es ging dem Deutschen Vize-Meister in Stellenbosch dann zwar besser, doch nach Gesprächen mit Team-Manager Friedemann Schmude und mit Physiotherapeut Vinzent Durand entschied sich Stiebjahn vor Ort dagegen zu starten. «Ich fühle mich zwar gesund», erklärte Stiebjahn, «aber wir haben gemeinsam entschieden, den Weltcup wegzulassen, um das große Ziel Cape Epic nicht zu gefährden.» Die prestigeträchtige Etappenfahrt beginnt am kommenden Sonntag.
Die Absage fiel dem 27-Jährigen nach eigenen Worten «sehr schwer». Aus verschiedenen Gründen. «Einen Weltcup auszulassen und dann auch noch hier in Südafrika ist nicht einfach», sagt er.
Außerdem wird damit eine Idee hinfällig, die der Deutsche Eliminator-Meister im Kopf hatte, seit er wusste, dass es in Albstadt die Premiere eines Weltcup-Short Track Race geben würde. Stiebjahn spielte mit dem Gedanken Weltranglistenpunkte zu sammeln, um bis Mitte Mai unter den besten 40 zu sein, die an diesem Short Track Race teilnehmen dürfen. «Das wird jetzt keine Rolle mehr spielen», meint er. Dazu hätte er entsprechend viele Zähler aus Stellenbosch mitnehmen müssen.
Noch eine Spur tragischer fällt die Geschichte von Adelheid Morath aus. Angereist mit sehr viel Vorfreude und einem guten Gefühl, fand sie sich mit der Hilfe von Teamkollege Thomas Litscher (Schweiz) auf dem staubigen Kurs in Stellenbosch erst mal gut zurecht. Eine flache, ruppige Fels-Sektion bewältigte sie am Dienstag mehrfach ohne zu straucheln. Doch als sie bei einer Trainingsrunde am Mittwochvormittag erneut durch das Steinfeld brettern wollte, stürzte Morath.
«Vermutlich war die Stelle durch die vielen Trainingsfahrten etwas ausgewaschen», meint Morath. Anders kann sie sich den Sturz nicht erklären.
Beim Sturz wurde das Bike demoliert und Morath fiel auf das Handgelenk. Während die Rennmaschine am anderen Tag bei einem Carbon-Spezialisten in Südafrika wieder repariert werden konnte, war das mit dem Handgelenk nicht so. Sie konnte den Lenker nicht mehr halten und am Donnerstag förderte ein Röntgenbild in der Klinik dann einen kleinen Riss im Knochen zutage.
«Adelheid wird das Weltcup-Rennen nicht fahren können», erklärte Joe Broder, Teamchef von jb Brunex Felt. Ob das auch für das Cape Epic gilt, ist noch offen. Es könnte laut Arzt aber mit einer Schiene gehen. Adelheid Morath war entsprechend deprimiert. «Ich bin einfach extrem traurig, dass ich den Weltcup nicht fahren kann», sagte die St. Märgenerin.