Berlin (dpa/rad-net) - Die offenbar bevorstehende Fusion der beiden größten Radsport-Teams Jumbo-Visma und Soudal-Quick Step hat erste personelle Konsequenzen. Giro-Sieger Primoz Roglic verlässt zum Saisonende und damit vor Ablauf seines Vertrages die Mannschaft Jumbo-Visma mit Tour-Sieger Jonas Vingegaard.
Er soll schon länger nicht mehr mit seiner Rolle beim niederländischen Rennstall zufrieden sein und wird mit mehreren Teams in Verbindung gebracht. «Ich kann nur bestätigen, dass ich das Team verlassen werde», sagte der 33-jährige Slowene vor dem Start des Eintagesrennen Giro dell'Emilia. Sein Kontrakt läuft noch bis zum Ende der kommenden Saison.
Neues Super-Team?
«Wielerflits» hatte berichtet, dass sich Jumbo-Visma und Soudal-Quick Step mit Zeitfahr-Weltmeister Remco Evenepoel in fortgeschrittenen Gesprächen befinden. Ein Abschluss der Fusion sei nur noch eine Frage der Zeit. Schon im kommenden Jahr soll der Rennstall unter dem Namen Soudal-Visma fahren.
Da sich die Supermarktkette Jumbo als Hauptsponsor zurückzieht, ist die niederländische Equipe, die in diesem Jahr alle drei großen Landesrundfahrten gewann, auf der Suche nach neuen Geldgebern. Zuletzt waren Investoren aus Saudi-Arabien im Gespräch, gestern wurde berichtet, dass der Online-Versandhändler Amazon als Sponsor einsteigen werde.
Die Fusion dürfte eine Reihe von hochkarätigen Fahrertransfers auslösen, da Jumbo 27 und Soudal 23 Profis für das kommende Jahr unter Vertrag hat. Die maximale Teamgröße liegt bei 30 Fahrern. Evenepoel soll bereits seit Längerem einen Wechsel zur britischen Ineos-Mannschaft anstreben - zudem würde mit Vingegaard, Sepp Kuss oder Wout van Aert sowie Evenepoel oder Julian Alaphilippe im neuen Team ein Überangebot an Top-Leuten herrschen.