Harstad (rad-net) - Philipp Walsleben hat den Tagessieg auf der Schlussetappe des Arctic Race of Norway (UCI 2.Pro) gefeiert. Im Zweiersprint setzte sich der Alpecin-Fenix-Profi gegen Niki Terpstra (TotalEnergies) durch. Den Gesamtsieg ließ sich Ben Hermans (Israel Start-Up Nation) nicht mehr nehmen.
Ende der Woche hatte Walsleben noch sein Karriereende angekündigt, nun triumphierte er auf dem 163,5 Kilometer langen Teilstück von Gratangen nach Harstad. Den Grundstein dafür legte er mit einer frühen Attacke. Der 33-Jährige war gemeinsam mit Terpstra Teil einer neunköpfigen Ausreißergruppe, die sich zu Beginn der Etappe gebildet hatte. Die Gruppe holte zwar nur drei Minuten Vorsprung heraus, aber dennoch tat sich das Peloton schwer, wieder heranzukommen.
Auf dem lokalen Rundkurs, der dreimal zu umrunden war und den zwei Kilometer langen Anstieg Novkollen enthielt, dezimierte sich die Spitzengruppe auf Initiative von Terpstra zunächst auf fünf Mann. Als es den Novkollen sechs Kilometer vor dem Ziel das letzte Mal hinaufging, konnte nur noch Philipp Walsleben dem Niederländer folgen, während das Hauptfeld nur noch 20 Sekunden Rückstand hatte.
Dennoch schafften es Walsleben und Terpstra, die Verfolger auf Distanz zu halten, auch weil Walsleben einen Großteil der Führungsarbeit auf den letzten zwei Kilometern leistete. Auf ansteigender Zielgeraden trat Niki Terpstra zuerst an, aber der gebürtige Kleinmachnower reagierte sofort und sprintete zum Sieg. «Ich habe gemerkt, dass ich berghoch besser als Terpstra bin, aber eine Ankunft auf ansteigender Zielgeraden nach einer langen, schweren Etappe ist immer nochmal was anderes. Als er antrat, konnte ich gegenhalten. Solch ein Rennen wird auch mit Köpfchen entschieden», sagte Walsleben nach der Etappe.
Das Feld erreichte, angeführt von Alexandre Delettre (Delko) mit 17 Sekunden Rückstand das Ziel. Das reichte Hermans, um seine Gesamtführung zu verteidigen. Er entschied die viertägige Etappenfahrt in Norwegen, die zwischendurch auch einen Abstecher nach Finnland machte, mit zwei Sekunden Vorsprung vor Christian Odd Eiking (Intermarché-Wanty-Gobert) und sechs Sekunden vor Victor Lafay (Cofidis) für sich.