Madrid (rad-net) - Primož Roglič hat seinen Vorjahressieg bei der Vuelta a España wiederholen können. Der Profi vom niederländischen Rennstall Jumbo-Visma verwies um 24 Sekunden seinen stärksten Kontrahenten, Richard Carapaz (Ineos Grenadiers), auf den zweiten Platz. Der Brite, Hugh Carthy (EF Pro Cycling) sorgte indessen für eine Überraschung und wurde mit 1:25 Minuten Rückstand Dritter im Gesamtklassement. Roglič fand lobende Worte für seine Mannschaft sowie die Veranstalter und Carapaz freute sich, aufs Podest gefahren zu sein.
«Mein Team und ich haben jeden Tag dafür gekämpft. Wir haben jede Etappe wie ein Eintagesrennen betrachtet. Ich bin sehr stolz darauf, was wir alle erreicht haben [...] und ich bin glücklich meine Saison auf diese Weise beenden zu können», verabschiedete Roglič sich nach der Siegerehrung in Madrid in die Winterpause, in der der Slowene laut eigener Aussage zunächst einen Urlaub einlegen wird, bevor er die nächste Saison und alle weiteren Ziele in Angriff nehmen will.
«Der Sieg 2019 war natürlich sehr besonders, denn ich habe damals meine erste Grand Tour gewonnen. Trotzdem werte ich auch diesen Erfolg sehr hoch, denn er ist Teil der grandiosen Saison, die ich in diesem Jahr hatte», erklärte der 31-Jährige weiter und zeigte sich den Organisatoren der Spanien-Rundfahrt gegenüber dankbar, die das Rennen trotz andauernder Corona-Pandemie und hohen Fallzahlen in Spanien möglich gemacht und sicher gestaltet hätten.
Die Vuelta a España war für Roglič der krönende Abschluss einer starken und aufgrund der Corona-Pandemie ungewöhnlichen Saison. Nach dem knapp verpassten Sieg bei der Tour de France im September, unterstrich der Slowene mit seinem Erfolg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich seine gute Verfassung, die ihm schließlich half, seinen Titel bei der Spanien-Rundfahrt zu verteidigen. Insgesamt vier der 18 Etappen konnte Roglič für sich entscheiden und schließlich das Kopf-an-Kopf-Rennen mit Carapaz im Gesamtklassement gewinnen.
Carapaz feierte hingegen neben seinem zweiten Platz auch einen geschichtlichen Erfolg. Der 27-Jährige fuhr gestern als erster Ecuadorianer auf das Podest der Vuelta und wurde dafür prompt von seinen ecuadorianischen Fans in Madrid gefeiert, wie ein Video der Mannschaft in den sozialen Netzwerken zeigte.
«Für mich ist es sehr besonders, auf dem Podium in Madrid zu stehen. Vor allem nach diesem Jahr mit der Corona-Situation und allen Faktoren, mit denen wir zuhause umgehen mussten. Ich hatte eine andere Vorstellung für dieses Rennen, aber es unglaublich, es als Zweiter zu beenden. Ich weiß, dass ich viel Potential habe und wir werden weiter daran arbeiten, einen weiteren Sieg für die Mannschaft einzufahren», berichtete Carapaz. «Der Podiumsplatz bedeutet mir viel, denn nach dem Giro d'Italia 2019 musste ich beweisen, dass der Sieg damals kein Zufall war und ich denke, dass ich das geschafft habe.»
Während die beiden Topfavoriten mit ihren Reaktionen nach der Siegerehrung der Vuelta nicht lange auf sich warten ließen, ist es um den Drittplatzierten Carthy still geblieben. Nachdem er bei der 16. Etappe am Samstag seinen Podiumsplatz gesichert hatte, gab der 26-Jährige zu, zunächst gar nicht an der Vuelta teilnehmen gewollt zu haben: «Ich wusste, dass ich die Vuelta fahren würde, auch wenn ich das nicht wirklich wollte.» Die tatsächliche Siegerehrung von Montagabend ließ der Brite bislang unkommentiert.