New York (rad-net) - Vuelta a España-Sieger Sepp Kuss könnte sich vorstellen, auch künftig bei großen Landesrundfahrten als Klassementsfahrer anzutreten. Dennoch sei er glücklich, bei der Tour de France im nächsten Jahr «eher ein Helfer» für Jonas Vingegaard zu sein.
2023 hatte Kuss bei der Tour den zwölften Platz belegt und fuhr oft zwischen den Klassementsfahrern mit, «ohne wirklich darüber nachzudenken», sagte er letzte Woche gegenüber «Escape Collective». Die Strecke der Frankreich-Rundfahrt 2024 wird am Mittwoch enthüllt. Und je nachdem wie die Route zwischen der Toskana in Italien und Nizza verläuft, könnte der US-Amerikaner anstatt als Edelhelfer auch als Co-Kapitän antreten.
«Ich denke, das, worauf ich mich am meisten freue, ist, als Titelverteidiger zur Vuelta zu gehen und auch zur Tour zu gehen und dort mein Bestes zu geben - sei es für mich selbst oder für Jonas», zeigte sich Kuss bescheiden. «Ich bin angesichts der Umstände froh, bei der Tour eher ein Helfer zu sein, denn je nach Route ist es nicht ideal für mich. [2023] war eine kleine Ausnahme; es war eine ziemlich gute Strecke für mich. Und nur weil ich meinen Job gemacht habe, war ich eine Zeit lang mit den Besten im Gesamtklassement zusammen unterwegs, ohne wirklich darüber nachzudenken. Also, wir werden sehen, wie die Route bei der Tour aussieht, vielleicht ist es ja etwas für mich.»
Kuss habe seine Einstellung in Richtung Grand Tours etwas geändert. Er erklärte, dass er möglicherweise zuvor mit der Einstellung gestartet sei, Zeit zu verlieren, um Energie zu sparen, um diese dann in die Arbeit für seine Kapitäne zu stecken. Dank der Ermutigung seiner Frau und seines Teamkollegen Vingegaard fühle er sich jedoch nun in der Rolle als Joker wohler.
«Jetzt weiß ich, dass ich in der Lage bin, eine Grand Tour zu gewinnen. Und das gibt mir auf jeden Fall viel Selbstvertrauen. Ich weiß, dass ich meinen Körper und auch meinen Geist auf dieses Niveau bringen und ich drei Wochen lang dem Druck standhalten kann», so Kuss.
Weiter erklärte er, dass er gelernt habe, «ein bisschen halsbrecherischer und egoistischer» zu sein, als er die Vuelta gewann. Der Wechsel in der Mentalität eines Fahrers - vom Domestique zum Anführer - ist ein großes Problem, und er sagte, er wolle nicht zulassen, dass sich seine Person verändert. «Man muss sich wirklich nur auf sich selbst konzentrieren - im Guten wie im Schlechten.»