Das Feld blieb relativ lange zusammen. Gegen Hälfe des Rennens erhöhte Lotte Kopecky (Belgien) das Tempo und sorgte dafür, dass sich eine siebenköpfige Gruppe lösen konnte. Aus der setzte sie sich gemeinsam mit Vos bei noch etwa 55 zu fahrenden Kilometern ab. Ihre restlichen Mitstreiterinnen, Lorena Wiebes, Puck Pieterse (beide Niederlande), Soraya Paladin (Italien), Nicole Frain (Australien) und Kasper, bildeten fortan die Verfolgerinnengruppe, konnten aber nicht mehr aufschließen.

Vos und Kopecky holten immer mehr Vorsprung heraus, während bei den Verfolgerinnen zunächst Frain und dann auch Paladin reißen lassen mussten. Damit waren es noch drei Frauen, die um Bronze fuhren. Vorne war es aber ebenso spannend um Gold und Silber. Etwa zwei Kilometer vor dem Ziel versuchte Vos, sich von Kopecky an einem kleinen Kopfsteinpflasteranstieg zu lösen, aber die Belgierin kam noch einmal heran, sodass die Entscheidung im Sprint fiel. 200 Meter vor dem Ziel trat Vos an und überquerte mit mehreren Radlängen Vorsprung vor Kopecky als neue Weltmeisterin den Zielstrich.

«Für den Sprint gegen Lotte war ich nicht allzu optimistisch, deshalb habe ich angegriffen. Als ich gemerkt habe, dass ich nicht wegkomme, habe ich gewartet und musste es im Sprint versuchen», erklärte Vos. «Einen WM-Titel zu holen, ist immer etwas Besonderes.»

An demselben Kopfsteinpflasteranstieg hängten die beiden Niederländerinnen auch Kasper, die zuvor den Großteil der Nachführarbeit geleistet hatte, ab. Wiebes hatte die größeren Kraftreserven und überquerte 3:57 Minuten hinter der Siegerin als Dritte den Zielstrich. Pieterse folgte zwölf Sekunden später als Vierte und Kasper mit weiteren sechs Sekunden Rückstand als Fünfte.

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