Frankfurt (rad-net) - Zweigleisig fährt zurzeit Radball-Weltcupsieger Marco Rossmann: Einerseits bereitet sich der amtierende Deutsche Meister im Radball auf die Weltmeisterschaft in Basel vor, andererseits wird er beim Bund Deutscher Radfahrer (BDR) als designierter Nachfolger von Jugendsekretär Hilmar Heßler auf seinen künftigen Job vorbereitet.
Seit Anfang Oktober hat Rossmann auf der BDR-Geschäftsstelle an der Otto-Fleck-Schneise 4 seinen eigenen Schreibtisch. «Es ist ein angenehmes Arbeiten in einer angenehmen Umgebung. Ich bin gut aufgenommen worden und habe mich schon ganz gut eingelebt», sagt der 31-Jährige aus Pfungstadt südlich von Frankfurt gegenüber «rad-net».
Zum 1. Mai 2014 wird er sein neues Amt offiziell antreten und künftig für das Referat Jugend- und Hallenradsport verantwortlich sein - ein Metier, in dem er sich bestens auskennt. Am Wochenende siegte Rossmann noch mit Jens Krichbaum, seinem Partner vom deutschen Radball-Titelträger SV Eberstadt, beim Weltcup-Turnier in Höchst, am heutigen Montag wurde er schon wieder in der BDR-Zentrale von seinem Vorgänger Heßler, der zusätzlich als stellvertretender Generalsekretär fungiert und 2014 nach 38 Jahren in den verdienten Ruhestand gehen wird, weiter in sein künftiges Aufgabenfeld eingearbeitet.
«Das lässt sich momentan gut vereinbaren. Wenn etwas ansteht, werde ich freigestellt», erklärt Rossmann. «Betriebssport» hat beim BDR in diesem Fall schließlich noch Vorrang. So auch von Donnerstag bis Sonntag, wenn sich die besten deutschen Radballer bei einem Lehrgang in Frankfurt auf die Weltmeisterschaft vom 22. bis 24. November in Basel vorbereiten.
Dort möchte der Deutsche Meister und WM-Dritte von 2012 seine erfolgreiche Laufbahn mit dem WM-Titel krönen. «Läuft alles so, wie wir uns das vorstellen, wird der Abschied ein bisschen leichter fallen», hofft der langjährige Athletensprecher der Radball-Nationalmannschaft, in der er seit 1998 - fast sein halbes Leben lang - aktiv ist.
«Eigentlich kommt der Abschied zwei Jahre zu früh», sagt Rossmann. Doch für die einmalige Chance, als BDR-Jugendsekretär eine neue Karriere im Radsport zu starten, lässt der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann mit Berufserfahrung im Holzgroßhandel seine Aktiven-Laufbahn auf höchstem Niveau in Kürze ausklingen. Parallel zu seiner erfolgreichen Karriere auf dem Spielfeld arbeitet er bereits seit 2007 in Pfungstadt als Abteilungsleiter Radball im RSV Seeheim 1971, wo er auch als Nachwuchstrainer und Jugendleiter tätig ist.
Das BDR-Präsidium hat sich nach einem längeren Personal-Auswahlverfahren für das «Eigengewächs» entschieden. «Die Möglichkeit hat sich jetzt ergeben - dafür hätte ich auch alles andere aufgegeben», sagt einer, der sich wohl kaum besser mit seiner künftigen Aufgabe identifizieren könnte.