Berlin (rad-net) - Wolfgang Scheibner, Ehrenpräsident des Berliner Radsportverbandes (BRV), feiert heute seinen 80. Geburtstag. Auch im hohen Alter kümmert er sich noch um die Geschicke seiner Lieblingssportart. Zwar nicht mehr auf höchster Ebene als Landesverbandspräsident, aber in seinem Heimatverein RV Berlin 1888, für den er noch immer ehrenamtlich als Geschäftsführer tätig ist.
Seit seinem zwölften Lebensjahr, also seit 1946, lässt ihn der Radsport nicht mehr los. Sein erstes Radrennen fuhr er im Alter von 16 Jahren im damaligen Verein «Sport 88». Aufgrund beruflicher Verpflichtungen rückte seine aktive Karriere frühzeitig in den Hintergrund. Stattdessen übernahm er mit 21 Jahren in seinem zwischenzeitlich zur Radfahrervereinigung Berlin fusionierten Verein das Amt des Kassenprüfers.
1973 wurde er zum Geschäftsführer gewählt, der er noch heute ist - inzwischen mehr als sein halbes Leben lang. Wolfgang Scheibner organisierte etliche Straßenrennen und Deutsche Bahnmeisterschaften. Der RV Berlin ernannte ihn bereits 1979 mit nur 45 Jahren zum Ehrenmitglied. Ab 1985 bekleidete er das Amt des BRV-Vizepräsidenten. In dieser Funktion trug er unter anderem zum Gelingen des Starts der Tour de France 1987 in Berlin bei.
Von 1994 bis 2011 stand er schließlich 17 Jahre lang an der Spitze des Berliner Verbandes. Mit hohem Engagement, viel Leidenschaft und großer Energie lenkte Scheibner den BRV in ruhigere Bahnen. Die schwierige Aufgabe der Zusammenführung der Verbände Ost und West gelang ihm mit Bravour. Er holte die Europameisterschaften 1997 ins neu erbaute Velodrom, bei den folgenden Weltmeisterschaften gehörte er zum Organisationskomitee.
Der Berliner Radsport wäre ohne Scheibner nicht das, was er heute ist. Ob Sechstagerennen, Weltcup-Rennen, Kids-Tour oder Tour de Berlin - für alles zeichnete er schon verantwortlich. Zuverlässig, korrekt, fair, mit großem Respekt vor den sportlichen Leistungen - so beschreiben ihn Weggefährten. Auch in schwierigen Zeiten konnte er Sponsoren stets davon überzeugen, an das Gute im Radsport zu glauben. So wie Wolfgang Scheibner es auch mit 80 Jahren noch tut.