Sheffield (dpa) - Als möglicher Tour-Tourist wollte Jens Voigt bei seiner letzten Frankreich-Rundfahrt nun wirklich nicht durchgehen. Ein Start beim wichtigsten Radrennen der Welt, nur um als Rekord-Teilnehmer dazustehen? Für den 42-Jährigen undenkbar.
«Ich fühlte schon eine Verpflichtung, mich hier zu präsentieren, wo doch meine Teilnahme lange offen war», sagte der Oldtimer, der gleich die erste Chance zu einem seiner berühmten Ausreißversuche nutzte.
Erst mit den zwei Franzosen Nicolas Edet und Benoit Jarrier, dann sogar als Solist fuhr Voigt am Samstag an der Spitze des Feldes und sicherte sich bei seiner 17. Teilnahme die nötigen vier Punkte für das Bergtrikot. «1998 habe ich bei meiner ersten Tour als Neoprofi mit einer verrückten Attacke für einen Tag das gepunktete Trikot geholt und jetzt wieder. Der Kreis schließt sich», ergänzte der Sympathieträger und durfte auf dem Podium gleich zweimal den Royals die Hände schütteln. Denn Voigt wurde auch als angriffslustigster Fahrer ausgezeichnet.
Mehr war zum Auftakt der 101. Tour nicht drin. «Mir war schnell klar: Mit dem Etappensieg, das wird nix. Ich werde älter und es wird nicht leichter. Aber das Bergtrikot ist auch eine große Trophäe», betonte Voigt, für den sich die Abschiedstour schon jetzt gelohnt hat.