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Jens Voigt ist Eurosport-Experte. Foto: Eurosport
27.10.2023 13:17
Voigt: «Auf fast jeder Tour-Etappe ein Drama-Punkt»

München (rad-net) - Mitte der Woche wurde die Strecke der Tour de France 2024 präsentiert. Ex-Profi und Eurosport-Kommentator Jens Voigt freut sich schon jetzt auf die Frankreich-Rundfahrt, hat aufgrund einer Passagen aber auch große Sicherheitsbedenken.

Voigt zeigte sich begeistert von der Streckenauswahl von Tour-Veranstalter ASO, denn jedes Teilstück hat etwas zu bieten. «Die ASO hat wieder einmal auf fast jeder Etappe einen Drama-Punkt oder Potenzial für Überraschungen eingebaut. Sei es ein kleiner Berg, der schwieriger ist als geglaubt, seien es Schotterstraßen oder fest einkalkulierter Seitenwind. Schnelle Abfahrten, das hammerharte Finale mit drei sehr schweren Etappen - es wird zur Sache gehen», schreibt Voigt in seiner Eurosport-Kolumne.

Voigt ist sich sicher, dass die Frankreich-Rundfahrt 2024 bis zum Schlusswochenende rund um Nizza noch nicht entschieden sein wird. «In diesen drei Tagen kann das Klassement noch einmal kräftig durchgeschüttelt werden, es wird bis zum Schluss unglaublich spannend bleiben.»

Gespannt ist der 52-Jährige auch bereits darauf, ob es zum großen Showdown zwischen Vorjahressieger Jonas Vingegaard, Tadej Pogacar und Remco Evenepoel kommen wird - oder ob jemand anderes, wie etwa Bora-hansgrohe-Neuzugang Primoz Roglic den drei Topfavoriten einen Strich durch die Rechnung machen werden: «Das absolute Highlight für mich ist das Aufeinandertreffen der drei Superstars beziehungsweise Supertalente - hoffentlich in Bestform und mit der klaren Absicht, das Rennen zu gewinnen. Stand jetzt werden sowohl Vingegaard und Pogacar als auch Evenepoel die Tour als Saisonhöhepunkt wählen und wir Zuschauer bekommen endlich die große Frage beantwortet, wer der Beste ist. Werfen wir noch Primoz Roglic und die Yates-Brüder in den Ring, dann ist die Bühne bereitet für eine spektakuläre Tour de France», sagt Voigt.

Doch Voigt übt auch Kritik. Zwar ist er auch von der Gravel-Etappe am neunten Tag nicht vollends überzeugt, noch größere Gefahr sieht er aber auf zwei Abfahrten. Auf der vierten Etappe geht es nach der Überquerung des Col du Galibier rund 20 Kilometer bergab ins Ziel. «Warum das ein Problem werden kann? Die Fahrer werden volles Risiko nehmen, sie müssen es. Wahrscheinlich ist das Peloton noch frisch in den Beinen und motiviert nach der ersten ernsten Bergprüfung. Es wird also viel Druck auf den Schultern der Klassement-Aspiranten lasten und möglicherweise muss der eine oder andere mehr Risiko wagen, als gewollt», so Voigt, der weiter sagt: «Wir alle haben noch die Ereignisse während der Tour de Suisse dieses Jahres vor Augen, als Gino Mäder tödlich verunglückte. Solche Bilder möchte ich nie wieder sehen.»

Problematisch sieht er auch das Einzelzeitfahren am Schlusstag: «Ein ähnliches Unbehagen beschleicht mich, wenn ich an das Profil des Abschlusszeitfahrens mit der sehr, sehr schnellen Abfahrt vom Col d'Eze nach Nizza denke. Bei Paris-Nizza werden dort regelmäßig Geschwindigkeiten von über 80 km/h erreicht - und die Zeitfahrräder nehmen noch viel mehr Tempo auf.»


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