Izu (dpa) - Laut Rekord-Weltmeisterin Kristina Vogel ist die deutsche Bahnrad-Mannschaft im Trainerbereich bei den Olympischen Spielen zu schwach aufgestellt.
«Jedes Land da unten hat einen Bundestrainer für die Taktik, nur wir nicht. Das ist kein Vorwurf an Detlef Uibel», sagte Vogel der Deutschen Presse-Agentur, nachdem Weltmeisterin Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich im Keirin am Donnerstag früh gescheitert waren. Bundestrainer Uibel, der auch für die Männer-Sprinter zuständig ist, könne das alleine gar nicht alles schaffen. «Du brauchst da einen Co-Trainer. Jemand der dafür da ist, Taktik zu machen.»
Es sei eine schlechte Taktik gewesen, von Anfang an. «Das ist schade, die Beine sind halt da. Ich hoffe, sie können das abschütteln», betonte Vogel. Die 30-Jährige hatte 2016 in Rio noch Gold im Sprint gewonnen. Seit ihrem tragischen Trainingsunfall 2018 ist Vogel querschnittsgelähmt. Bei Olympia kommentiert sie für das ZDF.
Die 23-jährige Hinze und die zwei Jahre jüngere Friedrich seien aber «noch wahnsinnig jung und brauchen die Unterstützung». Das sei normal. «Irgendwann bist Du erwachsen genug und musst es alleine können. Ich konnte es auch alleine irgendwann, dass du das Video selber ausgewertet hast. Olympia ist für Erwachsene», ergänzte Vogel.
Dass Hinze beklagte, dass ihre Rivalinnen gegen sie gefahren seien, sieht die 30-Jährige als normal an. «Herzlich willkommen im Club der Weltmeister. Die letzten vier Jahre, als ich gefahren bin, war es genauso.» Vogel, die Friedrich bei der Bundespolizei trainiert, bietet Hinze dabei gerne Unterstützung an, weiß aber auch: «Es ist schwierig für eine Ex-Weltmeisterin und eine neue Weltmeisterin eine Beziehung zueinander finden, ohne das es irgendwie belehrend oder von oben herab ist. Allmählich bekomme ich da zu Emma auch eine Beziehung.»