Auf dem Papier war es eine Etappe für die Sprinter, aber auf den offenen Ebenen der Camargue spielte der Wind eine Rolle. Zunächst hatte sich aber eine sechsköpfige Spitzengruppe vom Feld abgesetzt. Ihr maximaler Vorsprung von fünf Minuten schmolz jedoch schnell dahin, als unter anderem das Team Ineos Grenadiers bei starkem Seitenwind beschleunigte und bereits 80 Kilometer vor dem Ziel das Feld zerteilte. Die Angreifer wurden von rund 25 Fahrern eingeholt, darunter Prolog-Sieger Filippo Ganna und dessen Teamkollegen Richard Carapaz und Viviani, Julian Alaphilippe (Quick Step-Alpha Vinyl) und Nairo Quintana (Arkéa-Samsic).

Aus dieser ersten Feld-Gruppe attackierte Maciej Bodnar (TotalEnergies) bei noch sieben zu fahrenden Kilometern und konnte sich bis zur Flamme Rouge vorne halten, doch dann holten ihn die Ineos Grenadiers-Profis zurück. Daraufhin brachte das Team Viviani in perfekte Position für den Sprint und der Italiener musste nur noch vollenden. Er verwies Sep Vermarcke (Israel-Premier Tech) und Alaphilippe auf die Plätze zwei und drei.

Ganna verteidigte seine Führung, büßte aber Vorsprung ein. Straßen-Weltmeister Alaphilippe hatte unterwegs an den Zwischensprints Bonussekunden gesammelt, verbesserte sich damit auf Rang zwei und liegt nun nur noch vier Sekunden hinter Ganna. Gesamtdritter ist Pierre Latour (TotalEnergies) mit zehn Sekunden Rückstand.