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27.05.2004 14:46
Verfolger-Krimi: Bronze für Robert Bartko

Melbourne (rad-net) - In einem extrem spannenden Zweikampf mit dem Australier Luke Roberts hat Olympiasieger Robert Bartko dem BDR die Bronzemedaille in der 4000-Meter-Einerverfolgung bei den Bahn-Weltmeisterschaften in Melbourne gewonnen. Mit nur 19 Tausendstelsekunden Vorsprung entschied der Berliner das „kleine Finale“ um den dritten Platz für sich. In 4:20,928 Sekunden übertraf er seine eigene Zielsetzung. „Eine 4:20er-Zeit ist einfach geil“, meinte der Radprofil, dessen Taktik voll aufging. „Ich wusste, dass Lukes dritter Kilometer der stärkste ist“, sagte er, „deshalb musste ich bis zur Halbzeit vorlegen.“ Tatsächlich war er bis zur Zwei-Kilometer-Marke vorn, dann begann der Australier mit seiner Aufholjagd. Bis ins Ziel waren die beiden ständig fast gleichauf. „Doch am Ende konnte ich noch mal zulegen“, erklärte Bartko. Gold gewann der Spanier Sergi Roure Escobar in 4:19,382 Minuten, Silber ging an Robert Hayles aus Großbritannien in 4:20,337 Minuten.

„Endlich eine Medaille“, meinte BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer am Ende des zweiten Wettkampftages, an dem der BDR zwei vierte Plätze verbuchen konnte. Stefan Nimke konnte seinen Weltmeister-Titel im Zeitfahren über 1000 Meter nicht verteidigen. In 1:02,238 Minuten fuhr der Schweriner an den Medaillenrängen vorbei. Gold gewann der Brite Chris Hoy in 1:01,599 Minuten vor dem Franzosen Arnaud Tournant (1:01,957). Bronze ging in 1:02,055 an Theo Bos aus den Niederlanden. „Ich hatte schon mal bessere Tage“, meinte Stefan Nimke nach dem Rennen, „aber für Olympia ist das vielleicht gar nicht schlecht. Jetzt muss ich in Athen wenigstens nicht die Favoritenrolle übernehmen.“ An seinem Ziel, Olympiasieger zu werden, hält er jedenfalls fest. „Dazu muss ich allerdings eine tiefe 1:01er-Zeit fahren“, prognostizierte er. Dazu fehlt ihm derzeit vor allem eine schnelle erste Runde. „Beim Anfahren war ich heute einfach zu langsam“, war die erste Analyse des 26-Jährigen. Mit seinem vierten Platz hat er aber sein Minimalziel erreicht, dem BDR einen zweiten Startplatz im 1000-Meter-Zeitfahren zu sichern. Erfreulich auch, dass zwei weitere deutsche Fahrer unter die ersten zehn kamen. Carsten Bergemann wurde in 1:02,723 Minuten Neunter und Sören Lausberg fuhr in 1:02,452 Minuten auf Rang sieben.

Im nichtolympischen Keirin der Frauen wurde Susan Panzer Vierte. Die 27-Jährige war nach dem Finale traurig, keine Medaille gewonnen zu haben. „Ich hatte mir im Finale mehr erhofft“, meinte sie.

Eine Hiobsbotschaft mussten die Sprinter von Bundestrainer Detlef Uibel vor den Donnerstags-Entscheidungen verkraften. Der WM-Dritte René Wolff, der gerade erst eine Erkältung überstanden hatte, stürzte beim Training so schwer, dass er auf die geplanten WM-Starts im Sprint und Keirin verzichten muss. Mit Verdacht auf einen Meniskusriss im rechten Knie wird der Erfurter schon morgen die Heimreise antreten. Genaue Untersuchungen in Deutschland sollen klären, ob eine Operation notwendig ist. Wolff hatte in voller Fahrt einem Arbeiter ausweichen müssen, der die Bahn ausbessern wollte. Dabei war er mit einem anderen Fahrer zusammengestoßen.

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