Amsterdam (rad-net) - Bereits im vergangenen Jahr gab es Gerüchte, dass es künftig wieder eine Frauen-Version von Mailand-Sanremo geben könnte - nun deutete Veranstalter RCS Sport an, es für 2024 versuchen zu wollen. Weltmeisterin Annemiek van Vleuten (Movistar) ist überzeugt davon, dass der Klassiker auch im Kalender der Frauen einen erheblichen Mehrwert haben wird.
«Wir brauchen definitiv ein Mailand-Sanremo für Frauen. Es muss das längste Eintagesrennen aller Zeiten im Frauenradsport sein», sagte die Niederländerin gegenüber «Cyclingnews». «Es sollte eine echte Herausforderung werden mit der Distanz und dem gleichen Finale mit Poggio und Cipressa. Es sollte wirklich wahnsinnig lang sein, wie bei den Männern.» Das Rennen der Männer geht alljährlich über fast 300 Kilometer.
Laut UCI-Reglement darf ein Rennen für Frauen jedoch nicht länger als 170 Kilometer sein, aber das spielt laut Van Vleuten keine Rolle. «Es muss das längste Rennen sein, und von dort aus können sie es jedes Jahr ausbauen und verlängern. Es gibt keinen Grund, warum wir Frauen nicht 200 oder 250 Kilometer fahren könnten. Beginnen wir mit 200 Kilometern. Das ist schon etwas Neues und macht es interessant.»
Die Pläne von RCS Sport sehen allerdings etwas anders aus. «Wir stellen uns vor, dass das Frauenrennen am selben Tag wie das Männerrennen ausgetragen wird, aber auf einer anderen Strecke. Wahrscheinlich von Arenzano nach Sanremo», sagte Geschäftsführer Paolo Bellino gegenüber «Bici Pro». Das wäre eine Strecke von etwas mehr als 120 Kilometern und würde den Capo Mele, den Capo Cervo und den Capo Berta beinhalten. Ob das Rennen dann auch über die legendären Anstiege Cipressa und Poggio führen würde, ist noch nicht klar.
Mailand-Sanremo für Frauen wäre nichts ganz Neues. Die Primavera Rosa, wurde von 1999 bis 2005 ausgetragen. Trixi Worrack gewann die letzte Ausgabe, die den letzten 118 Kilometern des Männerrennens folgte, darunter auch Cipressa und Poggio.