Amsterdam (rad-net) - Annemiek van Vleuten hat 2022 richtig abgeräumt: Sie gewann die Straßen-Weltmeisterschaft und alle drei großen Landesrundfahrten. In ihre letzte Saison als Radprofi startet die 40-Jährige im Regenbogentrikot. Laut einem Interview mit «El Pelotón» will sie es in vollen Zügen genießen - aber auch bei den Grand Tours will sie wieder angreifen.
Ihren Sieg bei der WM in Australien - trotz gebrochenem Ellenbogen - bezeichnet die Niederländerin als «vielleicht meinen besten aller Zeiten“. Doch ihr Blick ist bereits in die Zukunft gerichtet. «Ich möchte im Sommer wieder den Giro d'Italia Donne als auch die Tour de France Femmes fahren», sagt Van Vleuten. «Das habe ich bereits mit meinem Trainer und der Mannschaft besprochen. Ich liebe die Rennen in Italien und möchte noch einmal den Giro fahren.»
Die Vuelta Femenina sei noch nicht ganz klar, eine Teilnahme schließe die Movistar-Rennfahrerin aber sicher nicht aus. Das spanische Etappenrennen wird 2023 vom Herbst in den Mai verlegt und geht über sieben statt fünf Etappen. «Das bedeutet, dass ich zwei große Blöcke fahren muss. Die erste reicht von den Frühjahrsklassikern in Flandern bis einschließlich der Vuelta. Den zweiten Block baue ich dann rund um den Giro und die Tour auf», erklärt Van Vleuten.
Einen Angriff auf den Stundenweltrekord habe sie zum Ende ihrer Karriere nicht vor. «Der Stundenweltrekord ist etwas, worüber ich lange mit meinem Trainer und meinem Team gesprochen habe», sagt Van Vleuten. «Allerdings ziehe ich es vor, draußen zu trainieren und Rennen zu fahren, als Runden auf einem Velodrom zu drehen. Das ist für mich nichts. [...] Ich werde es nicht versuchen. Auch weil Ellen van Dijk dieses Jahr einen so hohen Rekord aufgestellt hat, der nur schwer zu schlagen ist.»