Hoogerheide (rad-net) - Mathieu van der Poel hat sich bei seinem Heimrennen in Hoogerheide den Weltmeistertitel im Cyclo-Cross geholt. Gegen einen absolut ebenbürtigen Wout van Aert (Belgien) setzte sich der Niederländer im Sprint durch.
Der einzige deutsche Starter Marcel Meisen hatte einen guten Start und reihte sich zunächst um Position 20 ein. Doch er musste dem hohen Tempo Tribut zollen und büßte einige Plätze ein. Am Ende wurde der Deutsche Meister 32.
Schon nach einer halben von zehn Runden war klar, dass Van der Poel und Van Aert den WM-Titel unter sich ausmachen würden. Nach dem Start hatte zunächst Lars van der Haar (Niederlande) die Spitze übernommen, doch als es das erste Mal den längeren Hügel hinaufging, beschleunigte Van der Poel und letztendlich war nur Van Aert in der Lage, mitzugehen.
Damit lag das favorisierte Duo frühzeitig alleine an der Spitze. Im weiteren Verlauf verschärfte mal der eine, dann der andere das Tempo. Doch keiner konnte den anderen abschütteln. Schließlich gingen Van der Poel und Van Aert auch gemeinsam in die Schlussrunde und belauerten sich. «Jeder hat vermutlich erwartet, dass ich an den Barrieren angreife, aber ich fand das zu vorhersehbar und wollte es auf den Sprint ankommen lassen», erklärte Van der Poel nach dem Rennen. An zweiter Position hinter Van Aert bog er auf die Zielgerade ein und setzte nur kurze Zeit später zu einem langen Sprint an. Van Aert reagierte zwar sofort, hatte aber nichts mehr entgegenzusetzen und überquerte rund eine Radlänge hinter dem neuen Weltmeister den Zielstrich.
«Es ist schwierig zu beschreiben. Es ist einfach unglaublich. Der Sieg hier gehört definitiv zu meiner Top-3 der schönsten Siege aller Zeiten», freute sich Mathieu van der Poel im Siegerinterview. «Ich habe mich in der letzten Runde super relaxed gefühlt und das war heute vielleicht der Schlüssel zum Sieg. [...] Ich habe super hart für diesen WM-Titel gearbeitet und bin wirklich glücklich.» Über seinen Dauerrivalen Wout van Aert sagte der neue Träger des Regenbogentrikots: «Wir pushen uns inzwischen seit zehn Jahren. Ich denke, wir beide bringen uns gegenseitig auf ein höheres Level. Nach unserer Karriere können wir sicherlich Stolz auf all unsere Duelle zurückblicken.»
Van Aert sagte nach dem Rennen: «Mathieu war der Stärkste, aber das heißt nicht, dass ich das Rennen nicht gewinnen konnte.»
Für den Rest des Feldes ging es also nur um die Bronzemedaille und auch die war hart umkämpft. Zunächst hatten sich Europameister Michael Vanthourenhout und Gerben Kuypers (beide Belgien) absetzen können und lagen längere Zeit auf Bronze-Kurs. Doch dann wurden sie von Van der Haar und Eli Iserbyt (Belgien) eingeholt und abgehängt. Auch die beiden Fahrer machten den verbleibenden Podestplatz im Sprint unter sich aus - mit dem besseren Ende für Iserbyt.