Valkenburg (rad-net) - Eigentlich war der Niederländer Mathieu van der Poel bei der Cross-Weltmeisterschaft am Wochenende in Valkenburg (Niederlande) als überragender Favorit um den WM-Titel ins Rennen gegangen. Doch am Ende blieb dem Dominator der Saison «nur» der Bronzerang hinter Titelverteidiger Wout van Aert und dessen belgischen Landsmann Michael Vanthourenhout.
Van der Poel, der 2015 schon einmal Weltmeister im Cross war, gewann in dieser Saison bislang nicht weniger als 26 Rennen. Sieben von neun Weltcuprennen dominierte er und wurde damit souveräner Gesamtsieger, dazu kommen noch der Europameistertitel, der vorzeitige Sieg bei der DVV Verzekeringen Trofee und er führt die Superprestige-Serie, in der noch zwei Rennen ausstehen, an.
In Valkenburg konnte der 23-Jährige jedoch nicht an seine Leistungen anknüpfen und musste sogar hart dafür kämpfen, um überhaupt eine Medaille zu holen.
«Ich habe nicht viele Fehler gemacht», sagte Van der Poel in einem Interview nach dem Rennen mit Sporza. «Wout schwebte heute weit über den anderen», kannte er das starke Rennen seines Kontrahenten und ärgsten Widersachers an. «Mental ist es sehr schwierig, wenn man mit dem Ziel herkommt, Weltmeister zu werden, und man in der zweiten Runde schon merkt, dass es nicht passieren wird.»
Um eine Medaille wollte er dennoch kämpfen - auch den Fans der heimischen Strecke zuliebe. «Das Publikum hat mich heute durch die schwierigen Momente geführt. Ich konnte es nicht zulassen, dass ich hier in Valkenburg nicht aufs Podium fahre. Ich musste alles geben, um diese Bronzemedaille zu holen. Ich habe den Fehler schon einmal gemacht, nicht mehr ums Podium zu fahren und den Fehler wollte ich nicht noch einmal machen.»
Auf die Frage, ob er enttäuscht sei, sagte Van der Poel: «Wenn du so geschlagen wirst, dann wirst du nach deinem derzeitigen Wert geschlagen. Ich habe es vorher gesagt: wenn du auf deinem wahren Wert geschlagen wirst, kann ich damit leben.» Und spielte damit auch auf seine über zwei Minuten Rückstand zum alten und neuen Weltmeister an.
Van der Poel sagte, der Kurs sei schwierig gewesen, und es sei wohl der schwierigste Kurs, den ein Cross-Meisterschaftsrennen in den letzten Jahren erlebt habe. Es war technisch, hatte steile Anstiege und tiefe, dicke, schlammige Furchen. Aber van der Poel sagte, dass er keine Ausreden habe. «Es war ein eigenartiger Kurs, aber ich möchte das nicht als Entschuldigung verwenden. Ich hätte mit meiner jetzigen Form auch diesen Kurs bewältigen können. Es war ein schwerer Kurs, ein bisschen untypisch mit vielen Laufpassagen, aber ich sollte damit zurechtkommen. Heute war das nicht der Fall.»