Waterloo (rad-net) - Auch der zweite Querfeldein-Weltcup der Saison war eine Machtdemonstration von Mathieu van der Poel. Der Niederländer gewann das Rennen in Waterloo im US-Bundesstaat Wisconsin souverän als Solist. Bei den Frauen hatte Weltmeisterin Sanne Cant die Nase vorn.
Vom Start weg schlug der Niederländische Meister Van der Poel ein hohes Tempo an und fuhr dem Feld davon. «Es war nicht mein Plan wegzufahren», sagte der 22-Jährige. «Man kann einen Plan haben, aber wenn Du den Start verpatzt, dann klappt das nicht mehr. Ich hatte einen guten Start und habe gleich gemerkt, dass ich einen guten Tag habe.»
Hinter Van der Poel ereignete sich ein Sturz, von dem auch Weltmeister Wout van Aert aufgehalten wurde, zudem war sein Umwerfer beschädigt und er musste das Rad wechseln. Der Belgier versuchte das ganze Rennen über wieder nach vorne zu kommen, doch über Platz sieben kam er nicht mehr hinaus. «Ich hatte eine Menge Pech in den ersten Minuten», sagte Van Aert. «Danach war es schwierig, auf dem schnellen und kniffligen Kurs an den anderen Fahrern wieder vorbeizukommen. Ich kann mit dem Ergebnis nicht glücklich sein, aber ich habe mich viel besser gefühlt als letzte Woche.» In Iowa war Van Aert nur 14. geworden.
Nach drei Runden war der Vorsprung von Mathieu van der Poel, der gut mit den technischen Passagan klarkam, bereits auf 20 Sekunden auf eine vierköpfige Verfolgergruppe angewachsen. «Es ist immer von Vorteil, wenn man alleine an der Spitze ist und man sich die Fahrlinie aussuchen kann. Ich konnte etwas vorsichtiger in den schwierigen Abfahrten und Kurven fahren und konnte Vollgas fahren, wo es möglich war.»
Während Mathieu van der Poel bei 30 Grad Außentemperatur mit 33 Sekunden Vorsprung einen souveränen Solosieg feiert, verlief der Kampf der vier Verfolger, Corne van Kessel, Daan Soete, Tim Merlier und Michael Vanthourenhout, um die weiteren Podestplätze spannend. Auf der letzten Runde gab es einige Angriffe, aber die Gruppe blieb zusammen und die Entscheidung fiel im Sprint. Van Kessel war vor Soete am schnellsten und sicherte sich Platz zwei.
Cant gewinnt souverän
Bei den Frauen zeigte Weltmeisterin Sanne Cant eine gute Vorstellung und gewann mit zehn beziehungsweise 16 Sekunden Vorsprung auf die beiden US-Amerikanerinnen Kaitlin Keough und Ellen Noble.
Zunächst hatte Keough an der Spitze des Rennens gelegen. Dahinter bildete sich eine Verfolgergruppe mit Cant, Ellen van Loy, Katie Compton und weiteren Fahrerinnen. Van Loy stürzte jedoch und Compton fiel kurz darauf mit einer Asthma-Attacke zurück. Keough wurde wieder eingeholt und Cant nutzte ihr fahrtechnisches Können, um aus dem Feld zu fahren. «Ich habe mein Tempo gehalten. Ich bin nicht zu schnell gefahren, so dass mein Puls auf einem normalen Level blieb. Das hat gereicht, um eine ausreichend große Lücke herauszufahren», erklärte Cant.
Eine Verfolgergruppe um Keough, Van Loy, Ellen Noble, Katerina Nash, Sophie de Boer und Caroline Mani konnte im Finale noch einmal etwas näher kommen, aber holte Sanne Cant nicht mehr ein und fuhr um Platz zwei. Kurz vorm Ziel hatte Keough noch einmal das Tempo verschärft und setzte sich ab, während Noble und De Boer um Platz drei spurteten, wobei Noble das bessere Ende für sich hatte.