Brüssel (rad-net) - Wout van Aert laboriert nach wie vor an den Folgen seines schweren Sturzes im Einzelzeitfahren der Tour de France. Zwar erholt er sich stetig, doch noch ist unklar, ob er in diesem Winter Crossrennen fahren kann. «Dieser Sturz hätte das Ende meiner Karriere bedeuten können», sagte Van Aert gegenüber der belgischen Tageszeitung «Het Laatste Nieuws».
Die Operation im französischen Krankenhaus sei nicht ordnungsgemäß durchgeführt worden, so dass er in Belgien noch einmal operiert werden musste. «Sie hatten einfach eine Sehne nicht befestigt. Andererseits verstehe ich, dass so etwas passieren kann: Eine solche Verletzung ist nicht so häufig, nicht jeder hat dieses Know-how», sagte Van Aert.
Der dreifache Querfeldein-Weltmeister hat noch einen weiten Weg vor sich. «Die Ärzte haben mir erklärt, dass es super wichtig ist, dass ich erst wieder ordentlich laufen lerne. Das Laufen zu lernen ist schwierig, aber das Verlernen falscher Schritte ist noch schwieriger», sagt Wout van Aert. Trotzdem sieht er Fortschritte: «Ich bin weitgehend schmerzfrei. Treppensteigen ist noch nicht so gut und lange Strecken auch nicht, aber ein paar hundert Meter gehen schon. Ich kann auch wieder Auto fahren. Mein Leben ist also eigentlich ziemlich normal.»
Ob er noch Crossrennen in diesem Winter fahren kann, steht allerdings noch in den Sternen. «Ich weiß nicht, ob das realistisch ist. Ich denke noch nicht zu viel darüber nach», so Van Aert, dessen Team ihm auch keinen Druck macht. «In dieser Hinsicht sind wir uns einig. Ich möchte es nicht selbst ruinieren, indem ich zu früh neu starte. Ich werde hart arbeiten müssen und heute habe ich das Gefühl, dass es ewig dauern wird, aber möchte ich es so sehen: Ich kann hier gestärkt herauskommen.»