Siena (rad-net) - Wout van Aert (Visma-Lease a Bike) hat die neunte Etappe des Giro d‘Italia für sich entschieden. Auf dem Teilstück, das über Abschnitte des Klassikers Strade Bianche führte, setzte er sich nach einem spannenden Finale gegen Isaac Del Toro (UAE-Team Emirates-XRG) durch. Del Toro ist auch neuer Träger des Rosa Trikots, während unter anderem Primoz Roglic (Red Bull-Bora-hansgrohe) Zeit einbüßte.
Gleich nach dem Startschuss setzte sich eine sechsköpfige Spitzengruppe vom Feld ab. Angeführt von Q36.5 ließ das Peloton die Ausreißer allerdings nicht zu weit entkommen. Das Schweizer Team hatte mit Tom Pidcock einen der Favoriten auf den Tagessieg.
Als der erste Schotterabschnitt des Tages erreicht wurde, erhöhte Lidl-Trek das Tempo. Das Peloton dezimierte sich erheblich, aber alle Klassementsfahrer waren aufmerksam und noch dabei, ebenso Fahrer wie Van Aert. Für den Träger des Rosa Trikots, Diego Ulissi (XDS-Astana), war das Tempo jedoch zu hoch und er musste reißen lassen. Auch die Spitzengruppe war auseinandergefallen.
Eine rennentscheidende Situation ereignete sich bevor es auf den zweiten Schotterabschnitt ging. Dort stürzte Florian Stork (Tudor) und sein Kapitän Michael Storer konnte nicht mehr ausweichen. Kurz darauf gingen auch Pidcock und Roglic zu Boden. Erschwerend kommt hinzu, dass Roglic und Pidcock auch noch mechanische Probleme hatten, sodass es für sie vor allem darum ging, den Schaden zu begrenzen. Sie lagen in einer Gruppe hinter beispielsweise Juan Ayuso (UAE-Team Emirates-XRG), der zu den großen Favoriten gehört.
Doch inzwischen bestimmte ein anderer UAE-Fahrer das Geschehen vorne mit. Del Toro hatte sich mit Van Aert, Egan Bernal und Brandon Riveira (Ineos Grenadiers) abgesetzt. Später gesellte sich noch Mathias Vacek (Lidl-Trek) zu ihnen. Auf dem kurzen, aber harten Schottersektor von Monteaperti beschleunigte Del Toro. Zunächst konnte nur Van Aert folgen, dann kamen aber auch seine anderen Mitstreiter wieder heran. Auf der Strade di Colle Pinzuto attackierte Del Toro dann abermals und dieses Mal war es dann nur noch Van Aert, der dranbleiben konnte.
Auf dem steilen Weg hinauf nach Siena konnte sich keiner der beiden lösen, wenngleich Del Toro alles daran setzte, Van Aert abzuhängen. Doch der schaffte es in den Kurven von Siena an Del Toro vorbeizufahren und sich seinen ersten Sieg auf der Straße seit August 2024 zu holen. Mit 58 Sekunden Rückstand führte Giulio Ciccone (Lidl-Trek) die ersten Verfolger ins Ziel. Ayuso wies 1:07 Minuten Rückstand auf, Roglic kam 2:22 Minuten später ins Ziel, genauso wie Pidcock.
In der Gesamtwertung liegt Del Toro nun 1:13 Minuten vor seinem Teamkollegen Ayuso und 1:30 Minuten vor Antonio Tiberi (Bahrain-Victorious). Vor dem morgigen zweiten Ruhetag rangiert Roglic mit 2:25 Minuten Rückstand auf dem zehnten Platz.
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