Madrid (rad-net) - Movistar-Kapitän und Ex-Weltmeister Alejandro Valverde hat sich im Interview mit der spanischen Zeitung «Marca» zu seinen neuen Plänen für 2020 geäußert und dabei erklärt, dass er eine Verkürzung der drei Grand Tours, auf zwei Wochen pro Tour, befürworten würde. Neben der Tour de France will der Spanier auch die Weltmeisterschaften und die Vuelta a España fahren.
«2020 war bisher ein ungewöhnliches Jahr und ich sehe keinen Sinn darin, die Grand Tours bei ihrer Dauer von drei Wochen zu belassen, denn sie werden ohnehin sehr spät im Jahr stattfinden», erklärt der 40-Jährige in dem Interview. Aus diesem Grund seien fünfzehn Renntage pro Grand Tour für Valverde angemessen.
Die Tour de France soll planmäßig vom 29. August bis 20. September stattfinden und wird damit zur spätesten Tour ihrer Geschichte, während auch schon Gerüchte über die Starts des Giro und der Vuelta kursieren. Demnach wird vermutet, dass der Giro d'Italia vom 3. bis 25. Oktober und die Vuelta ab dem 1. November stattfinden sollen. Die Annahme über die bisher unbestätigten Neuterminierungen der spanischen und italienischen Rundfahrt, haben Valverde dazu inspiriert, eine Verkürzung der Rundfahrten vorzuschlagen: «Ich würde die Grand Tours kürzen und einige Eintages-Klassiker in die Zwischenzeiten verlegen.»
Die Weltmeisterschaften seien hingegen vom 20. bis 27. September nicht schlecht gelegen, wenn – im Hinblick aufs Straßenrennen – auch die Pause nach der Tour de France damit maximal eine Woche betragen würde. «Man müsste sich gut von der Tour erholen. Mit nur einer Woche zwischen dem Ende der Tour de France und dem WM-Rennen der Männer, musst du versuchen, frisch und fit aus der Tour zu kommen», weiß der Fahrer genau.
Doch Valverde hat auch noch Zweifel an der Konstitution der Profis bis zum 29. August, da das Heimtraining, derzeit auf der Rolle, keine adäquate Vorbereitung auf ein reales Straßenrennen darstelle: «Alle trainieren zu Hause, aber ich weiß nicht, wie es wird, wieder auf der Straße zu fahren oder wie lange es dauert, wieder in Form für die Tour de France zu kommen.»
Eigentlich hatte sich Valverde in dieser Saison besonders auf die Olympischen Spiele in Tokio fokussiert, doch mit deren Verschiebung um ein Jahr, ist eine Teilnahme für den dann 41-Jährigen nicht sicher. «Natürlich ändert sich nicht viel zwischen einem 25 und 26-Jährigen, aber zwischen 40 und 41 Jahren ist der Unterschied schon größer. Trotzdem trainieren wir hart während dieser Krise und die Idee ist es, 2021 zu Olympia zu fahren. Ich hoffe einfach, dass mein Körper dann so reagiert, wie ich mir das wünsche.»
Ob der Profi dann trotzdem Ende nächsten Jahres seine Karriere wie geplant beendet, ist aufgrund der rennarmen Saison bisher nicht geklärt. Die Situation sei derzeitig schwierig, sodass Valverde dazu noch keine Aussage treffen könne. «Im Moment müssen wir sehen, wie dieses Jahr endet und das nächste beginnt.»
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