Hagen (rad-net) - Nachdem die UCI alle Wettkämpfe des Rennkalenders 2020 bis auf weiteres ausgesetzt hat, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus, Covid-19, einzudämmen, stellt sich die Frage, wie die Athleten mit der unverhofften Rennpause umgehen. Während sich viele Fahrer dieser Tage bedeckt halten, haben einige Profis ihre alternativen Aktivitäten offengelegt.
Am auffälligsten dürften sich derzeitig die Herren- und Damenmannschaft von Mitchelton-Scott verhalten. Das australische UCI WorldTeam hat sein monatliches Pensum auf Zwift verlegt, wo Athleten wie Simon Yates und Amanda Spratt virtuelle Rennen fahren und leiten. Doch auch einzelne Fahrer wie Geraint Thomas (Ineos) und André Greipel (Israel Start-Up Nation), der aktuell auch noch eine Schulterverletzung auskuriert, halten sich mit virtuellen Wettkämpfen fit. Thomas hat dazu ein Bild getwittert, das ihn zu Hause zeigt, während er die Tour of Watopia auf der interaktiven Plattform fährt.
Andere Profis und Teams hatten sich, als das Ausmaß der Verbreitung des Coronavirus noch nicht so groß war, hingegen entschieden, im Ausland zu trainieren. Doch sowohl die Herren- als auch die Damenmannschaft des CCC-Teams, sowie vereinzelte Sportler um Weltmeisterin Annemiek van Vleuten (Mitchelton-Scott), Tom Dumoulin (Jumbo-Visma) und Alex Dowsett (Israel Start-Up Nation), sind bereits wieder in der Heimat. Die Trainingslager im Ausland waren abgebrochen worden, nachdem entweder die Länder, in denen sich die Fahrer aufhielten, oder die Heimatländer damit begonnen hatten, die Grenzen zu schließen.
Viele der US-amerikanischen und kolumbianischen Fahrer sind ebenfalls frühzeitig in ihre Heimatländer zurückgekehrt, bevor Einreiseverbote verhängt wurden. So haben einige Fahrer, wie Tejay van Garderen (EF Pro Cycling) bereits vor dem Ende von Paris-Nizza, das Rennen verlassen. Doch auch der dänische Weltmeister Mads Pedersen (Trek-Segafredo) ist bereits nach der sechsten Etappe aus der «Fahrt zur Sonne» ausgestiegen, bevor Dänemark seine Grenzen geschlossen hat.
Gorka Izagirre (Astana) hat bisweilen bei den spanischen Behörden angefragt, ob Radprofis wenigstens im Freien trainieren dürfen, nachdem die spanische Regierung ein Ausgangsverbot verhängt hat. Währenddessen macht Nathan Haas (Cofidis) in Girona (Spanien) Urlaub und hat von seinem Angelausflug mit einem Freund Bilder in den sozialen Netzwerken veröffentlicht. Und auch Paul Martens (Jumbo-Visma) hat nach der Absage von Strade Bianche zunächst eine Auszeit genommen und Zeit mit seinen Kindern verbracht.
Der belgische Profi Wout van Aert (Jumbo-Visma) hat bei Strava neben einer Trainingseinheit von 96 Kilometern zusätzlich einen sechs Kilometer langen Spaziergang am selben Tag veröffentlicht. Damit trainiert er, wie viele andere Fahrer, zu Hause unter privaten Bedingungen weiter. Chris Froome (Ineos) hat in den sozialen Netzwerken ebenfalls Bilder von Trainingsfahrten in Südafrika geteilt und auch viele der deutschen Athleten trainieren zu Hause.
Pascal Ackermann (Bora-Hansgrohe) veröffentlichte ein Bild vom Training, als er es aufgrund eines platten Reifens unterbrechen musste und auch sein Teamkollege Emanuel Buchmann teilte Trainingsbilder aus seiner Heimat Bregenz. Rick Zabel (Israel Start-Up Nation) ließ seine Fans kürzlich an einer Trainingseinheit um Köln teilhaben.
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