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Beim Massensturz auf der Zielgeraden zog sich zog sich Heinrich Haussler eine Fleischwunde zu und schied aus.
20.06.2010 14:15
Unfallopfer Haussler sauer auf Cavendish

Freiburg (dpa) - Radprofi Heinrich Haussler ist sauer auf seinen Konkurrenten Mark Cavendish. Der in Freiburg lebende Australier gibt dem Briten vom HTC Columbia-Team die Schuld am Massensturz bei der Tour de Suisse auf der Zielgeraden in Wettingen am 15. Juni.

«Ich bin sicher kein Heiliger, aber was bei der Tour de Suisse passiert ist, hat mich körperlich und mental sehr getroffen», sagte der Cervélo-Profi, der mit einer Fleischwunde am Arm ausscheiden musste. Er hat weiter Schwierigkeiten mit der Verletzung, die mit einer Kanüle versehen ist und täglich im Krankenhaus gereinigt werden muss. Für seinen Start bei der am 3. Juli beginnenden Tour de France hat er allerdings keine Bedenken.

«Radsport ist wahrscheinlich der härteste Sport überhaupt, Stürze gehören mit zum 'Spiel', und die Leute reden immer viel. Mir wurde erzählt, Cavendish hat mich nach dem Sturz angespuckt. Ich kann mich nach dem Sturz auf den Kopf nicht mehr an alles erinnern», sagte Haussler, der nach dem angeblichen Ausraster Cavendishs auf seiner Website Konsequenzen durch dessen Team HTC Columbia oder den Weltverband UCI fordert. 150 Tour-de-Suisse-Starter hatten gegen das unsportliche Verhalten des Briten einen Tag nach dem Sturz protestiert und den Start zwei Minuten herausgezögert.

Der sieggewohnte Cavendish, für den in dieser Saison noch nicht viel zusammenlief, zog sein Rad am vergangenen Dienstag etwa 80 Meter vor dem Ziel in aussichtsreicher Position mit etwa Tempo 70 km/h etwas nach innen. Dabei kollidierte er mit Haussler. Beide fielen und brachten andere, unter ihnen auch Milram-Kapitän Gerald Ciolek, zu Fall. Der italienische Routinier Alessandro Petacchi profitierte von der Situation und siegte in Wettingen. Zwei Tage später verabschiedete sich Cavendish, im Vorjahr sechsfacher Etappensieger bei der Frankreich-Rundfahrt, ohne Tagessieg von der Tour- Generalprobe aus der Schweiz.

«Ich habe mir das Finale vielleicht 113 Mal im Video angeschaut. Mit einer Schuldzuweisung tue ich mich schwer. Am besten Haussler und Cavendish setzen sich mal zusammen und reden darüber», meinte HTC Columbia-Teamchef Rolf Aldag auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa.

Wahrscheinlich am 22. Juni - so Aldag - will HTC Columbia sein neunköpfiges Tour-Team benennen. Dann wird feststehen, ob Cavendish und der Rostocker André Greipel oder nur der Brite, der auf das Grüne Trikot spekuliert, dabei sein wird. Greipel, nach Siegen gerechnet erfolgreichster Profi 2010, musste sich im Frühjahr harsche Kritik seines Team-Kollegen Cavendish anhören, der ihm die Qualifikation absprach, bedeutende Siege einzufahren.


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