Berlin (dpa) - Der einstige Rad-Held Jan Ullrich will seine Olympia-Medaillen nicht freiwillig hergeben.
Zum Ansinnen des neuen IOC-Präsidenten Thomas Bach, Ullrichs Erfolge in Sydney noch einmal prüfen zu lassen, sagte der überführte Doping-Sünder dem TV-Sender Sky Sport News HD: «Das ist Quatsch.» Es sei bereits alles dreimal geprüft worden, meinte Ullrich.
«Ich weiß nicht, warum da so viel Geld rausgeschmissen wird. Die Medaillen bleiben bei mir. Ich habe sie gewonnen - und das zurecht. Wenn er Medaillen sehen möchte, kann er gern mal zu mir kommen und sie anschauen», sagte Ullrich zum Vorschlag des Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). «Das sind doch alte Kamellen, die jetzt nach 15 Jahren wieder hochkommen. Wir sollten besser in die Zukunft schauen.»
Der gebürtige Rostocker hatte bei den Olympischen Spielen im Jahr 2000 Gold im Straßenrennen und Silber im Einzelzeitfahren geholt. Nachdem zuletzt seine Dopingsperre abgelaufen war, startet der 39-Jährige nun wieder bei Hobby-Rennen.
Ullrich hatte nachweislich bei Tour de France 1998 die Dopingsubstanz EPO zur Leistungssteigerung verwendet. Zudem gab er selbst zu, Klient beim spanischen Doping-Arzt Eufemiano Fuentes gewesen zu sein.