Oberjesingen (rad-net) - Ulli Faust, Radsportfunktionär in Württemberg, ist am vergangenen Freitag, den 1.September, überraschend im Alter von 70 Jahren verstorben. Er hatte ein großes Herz für den Radsport, egal ob um den Rennsport auf der Straße, Bahn, Cross, Mountainbike oder BMX ging, besonders aber für den Hallenradsport und den Breitensport.
Faust lebte für den Radsport. Nicht nur engagierte er sich bei Rennen, sondern besuchte regelmäßig verschiedenste Radrennen oder Hallenradsportveranstaltungen. Er liebte besonders das Radstadion Öschelbronn mit all seinen rennsportlichen Highlights.
Die Wiedereröffnung der Bahn nannte er einen Höhepunkt seiner vielen Jahre als Vertreter der Bezirke im Präsidium des Württembergischen Radsportverbandes (WRSV). Erst letztes Jahr legte er sein Ehrenamt aus gesundheitlichen Gründen nieder und gab nach zwölf Jahren auch den Bezirksvorsitz Schönbuch-Würmtal ab. In den Ohren bleiben Fausts Worte: «Bei mir ist die Erkenntnis gereift, dass ein Radsportbezirk eine Art Förderverein ist. Die Hauptarbeit wird im Verband und in den Vereinen gemacht und der Bezirk ist das Bindeglied dazwischen.»
Ganz besonders am Herzen lag Ulli Faust auch die Bundes-Ehren Gilde e.V. im Bund Deutscher Radfahrer (BDR), die Organisation verdienter Mitglieder der Radsportvereine und -verbände. Die Bundes-Ehren-Gilde war sein besonderes «Baby». «Die freundschaftliche und kameradschaftliche Verbundenheit ihrer Mitglieder auch über ihre aktive Zeit hinaus zu pflegen und ihre Treue zum BDR zu erhalten. Die Betreuung der Sportkameraden in ganz Deutschland sowie freundschaftliche Beziehungen zu Radsportverbänden, -vereinen und -kameraden im Ausland» - all das lebte Faust aus vollster Seele. Dort war er Medienreferent, hatte die Redaktion der Gildenachrichten inne und war Vize-Gildemeister.
Zusammen mit seinem Sohn versuchte er zuletzt noch den «Grünen Radsport» zu retten. Faust verpasste dem kleinen Radsportjournal der Internationalen Bodensee-Rad und Motorfahrer-Vereinigung (IBRMV) mit Meldungen hauptsächlich aus dem Bereich des Vierländer-Ecks einen modernen Anstrich. Allerdings hielt sich das Blatt in der heutigen Internet- und Medienlandschaft nicht mehr sehr lange und Faust zog die Reißleine. Dennoch machte er weiter Fotos und schrieb Texte zu diversen Veranstaltungen.
«Ulli Faust wird uns allen als liebenswerter, aber manchmal auch knorriger und überaus engagierter und zupackender Mensch und Sportfunktionär mit viel Herzblut in Erinnerung bleiben. Er verkörperte den Radsport in Person», sind sich alle beim WRSV einig.