Aigle (rad-net) - Der Weltradsportverband UCI hat eine weithin erwartete Bekanntgabe des Rennkalenders für den Herbst für Männer und Frauen verschoben. Der Entschluss Frankreichs, große Sportereignisse bis September zu verbieten, und Zweifel an den Einschränkungen verschiedener Corona-Sperren in ganz Europa erschweren die Hoffnungen, im Spätsommer wieder ins Renngeschehen einsteigen zu können. Die UCI-Ankündigung wird nun am 5. Mai erwartet.
Einige wichtige WorldTour-Events, darunter Strade Bianche und Mailand-Sanremo sollen Gerüchten zufolge im August den Auftakt machen. Die meisten nationalen Straßenrennen-Meisterschaften sind für den 22. bis 23. August geplant - in Deutschland sind sie allerdings bereits abgesagt. Es wurde auch erwartet, dass es ein verkürztes Critérium du Dauphiné geben würde, bevor die geplante Tour de France vom 29. August bis 20. September laufen soll. Der Giro d'Italia und die Vuelta a España sollten im Oktober an die Tour beziehungsweise die Weltmeisterschaften, große Klassiker wie die Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix würden gleichzeitig stattfinden.
Der WorldTour-Kalender für Frauen sollte vom September bis November laufen und alle wichtigen Eintagesrennen beinhalten. Die Organisatoren des Giro Rosa hatten sich für einen Termin vom 5. bis 13. September beworben.
Entscheidungen verschiedener Länder und Regierungen verringern jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass im Jahr 2020 große Sportereignisse stattfinden, was natürlich auch den Radsport betrifft.
Ursprünglich sollten nach der gestrigen Online-Konferenz Termine veröffentlicht werden, der Dachverband gab jedoch nun bekannt, dass er mehr Zeit für die Arbeit an den Rennkalendern für Männer und Frauen benötige und die Bekanntgabe bis zum 5. Mai verschoben wurde. «Es wurde beschlossen, die Veröffentlichung der überarbeiteten Kalender für die UCI WorldTour und die UCI Women's WorldTour 2020, die ursprünglich heute im Interesse der Interessengruppen geplant waren, auf Anfang nächster Woche zu verschieben. Die UCI und ihre Partner müssen ihre Arbeit fortsetzen, da bestimmte Punkte aufgrund der Weltgesundheitslage unklar bleiben. Die kürzlich von einigen europäischen Regierungen ergriffenen Maßnahmen zur Einschränkung von Massensportveranstaltungen müssen, wie unser Verband kürzlich erneut unterstrichen hat, bei der Erstellung des internationalen Kalenders für die Wiederaufnahme von Radrennen berücksichtigt werden», erklärte die UCI.
Der neue Kalender soll nun am 5. Mai, «nach dem Treffen des Professional Cycling Council (PCC), der für den UCI WorldTour-Kalender verantwortlich ist», veröffentlicht werden. Die UCI stellte klar, dass das für gestern «geplante PCC-Treffen aufgrund der neuesten Entwicklungen verschoben wurde». Man spielte damit unter anderem auf die unklare Situation der Tour de France an.
Neben der Bekanntgabe der überarbeiteten Kalender in der nächsten Woche wird die UCI auch Regeln für die Teambeteiligung, Regeln für die Anzahl der Fahrer pro Team zu Beginn der Rennen und die Einrichtung eines Lenkungsausschuss mit dem Ziel der Festlegung des Verhaltens, insbesondere in Bezug auf die Gesundheit, wenn die Saison wieder beginnt, verabschieden.
UCI-Präsident David Lappartient spricht Berichten zufolge weiterhin mit den verschiedenen Akteuren des Sports - Teams, Fahrern und Rennorganisatoren -, hat jedoch erkannt, dass der Sportverband die Auswirkungen der Coronavirus-Beschränkungen in verschiedenen Ländern und insbesondere in ganz Europa besser verstehen muss, bevor mögliche Renntermine bekanntgegeben werden können.
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