Berlin (dpa) - Der Radsport-Weltverband UCI baut nach der WM im Februar 2013 in Minsk erneut den Bahnbereich um. Wie schon in diesem Winter werden künftig nur noch drei Weltcups ausgefahren.
Wer 2014 bei der WM in Cali starten will, muss zuvor bei zwei der drei Weltcups an den Start gehen und sich über ein neues Punktesystem ein namentliches Startrecht erkämpfen. Auch bei kontinentalen und nationalen Wettbewerben können Qualifikationspunkte gesammelt werden.
«Dieser Weg führt zu einer Belebung des Wettkampfkalenders - das ist positiv», sagte Sprint-Bundestrainer Detlef Uibel. «Allerdings heißt das auch, dass es für junge Rennfahrer künftig sehr schwer wird, sich für die WM zu qualifizieren.» Seven Meyer, Bundestrainer für den Ausdauer-Bereich, sieht es ähnlich: «Die Herausforderung wird zukünftig darin liegen, ins Weltcup-Team zu kommen, um sich für die WM zu qualifizieren.» Der interne Konkurrenzkampf werde größer.
Auf Meyer kommen auch Änderungen im Format der Teamverfolgung der Frauen zu. Statt über 3000 Meter und mit drei Fahrerinnen zu fahren, besteht nach der WM 2013 die Mannschaft wie bei den Männern aus vier Fahrerinnen und fährt über 4000 Meter. «Für Deutschland wird sich dadurch die Problematik unserer äußert dünnen Kaderdecke weiter verschärfen», sagte Meyer, den die ständigen Neuerungen stören: «Man kann sich nie wirklich auf einen Modus einstellen und entsprechend planen».
Für Maximilian Levy, Olympia-Zweiter und Vize-Weltmeister im Keirin, sind einige Fragen noch unbeantwortet. «Ich sehe vor allem die Pflicht, an zwei Weltcups zu starten, als sehr heikel an. Was passiert, wenn man die Starts durch Krankheit oder Verletzung nicht bringen kann?», fragte der Cottbuser, der sich in diesem Winter einen Weltcup-Auszeit nahm und für die WM gesetzt ist. Das wäre in der Saison 2013/14 so nicht mehr möglich.
Erst für die Olympischen Spiele 2012 waren mehrere Disziplinen gestrichen und das Programm der Frauen dem der Männer mit fünf Entscheidungen (Sprint, Keirin, Teamsprint, Mannschaftsverfolgung, Omnium) angeglichen worden. Noch während der London-Spiele hatte UCI-Chef Pat McQuaid für Rio 2016 erneute Änderungen in Aussicht gestellt.