Aigle (rad-net) - Mit dem MTB-Kalender 2016 hat die der Radsport-Weltverband UCI auch die Termine für die UCI Junior Serie im kommenden Jahr veröffentlicht. 23 Rennen sind es über den Erdball verteilt. Fünf dieser U19-Rennen finden in Europa statt. Außerhalb des «alten» Kontinents gibt es Länder, die wurden mehrfach bedacht.
Fünf Rennen in Europa, aber nur drei davon vor der Cross-Country-WM in Nove Mesto. Die ist, dem olympischen Jahr geschuldet, 2016 ja bereits Ende Juni, Anfang Juli terminiert. Das bedeutet, dass die europäischen Junioren den Kampf um die Startaufstellung bei der WM in diesen drei Rennen austragen müssen.
Und zwar am 3. April in Rivera, Schweiz, am 17. April in Montichiari, Italien und am 21. Mai im Rahmen des Weltcups in Albstadt. Das bedeutet, dass sicherlich sehr viele (europäische) Nationen diese drei Rennen besetzen werden.
Betrachtet man die Starterzahlen aus diesem Frühjahr in Montichiari, Haiming oder Heubach, die bei den männlichen Junioren über 150 oder sogar 200 lagen - und da hatte man bis August Zeit um Punkte für die WM zu machen - dann muss man befürchten, dass die Teilnehmerzahlen im Frühjahr 2016 eher noch höher sein werden. Zumal für die Anfang Mai stattfindende EM in Schweden 2016 sogar nur zwei Rennen einfließen werden. Die EM bietet natürlich auch noch mal die Chance Punkte zu sammeln - zumindest für die Sportler, die für Jönköping/Husquarvna nominiert werden.
Gut vielleicht für die Veranstalter, schlecht für die Athleten. Punkte gibt es indes nur bis Platz 20, was es für Startpositionen jenseits der 100 ziemlich aussichtslos macht.
Junioren-Bundestrainer Marc Schäfer nennt das Beispiel Alex Bregenzer (Haibike-KMC), der in Gränichen von Startplatz 102 auf 22 nach vorne gefahren ist. «Dem muss man ein super Rennen attestieren, aber gebracht hat es ihm für das nächste Rennen schlicht gar nichts», erklärt Schäfer gegenüber rad-net. Und Bregenzer war sicher nicht das einzige Beispiel.
Dazu kommt dass das Gesamtpaket der UCI Junior Serie für die Europäer eher einen Nachteil ist. Europa bringt mit Abstand die meisten Nationen und auch die meisten Athleten bei einer WM an den Start.
Man kann natürlich im Sinne der Entwicklung, der Ausdehnung des Sports auf andere Kontinente argumentieren und das hat auch seine Berechtigung. Doch wenn in Südafrika vor der WM in Nove Mesto auch drei Rennen der Serie stattfinden, dann scheint das nicht mehr ganz ausgewogen zu sein.
Ähnlich im Vorteil ist auch Nordamerika. In den USA gibt es vier Rennen, wobei das in Angel Fire für die WM nicht mehr relevant sein dürfte, in Kanada insgesamt drei, zwei vor der WM. Sicher hat man dort andere Distanzen zu überwinden als in Europa, doch der Vorteil bleibt. Auch weil dort die Leistungsdichte nicht so hoch und die Starterfelder kleiner sind.
Bei der WM in Andorra gab es in den ersten Startreihen einige Fahrer, die sportlich dort eigentlich nichts verloren hatten. Der Namibier Tristan de Lange stand an vierter Position und endete mit zwei Runden Rückstand an 74. Stelle. «Optimal ist das System sicher nicht», meint Schäfer und stellte eine gemeinsame Initiative mit den Schweizern und den Österreichern in den Raum.
Aus Veranstalter-Sicht hatte das BiketheRock in Heubach das Nachsehen. Albstadt rückte als Austragungsort an die Stelle des Bundesliga-Rennens. In Albstadt, wie auch in Nove Mesto, hatte man sich voriges Jahr geärgert weil man als Weltcup-Standort einfach übergangen wurde. Jetzt ärgert sich Heubach weil man diesen, aus Veranstalter-Sicht, durchaus attraktiven Bonus nicht mehr besitzt. Bad Säckingen wollte die UJS auch haben, doch dagegen sprachen terminliche Gründe. Man hätte mit dem 10. April drei Wochen hintereinander gehabt (siehe unten).
Im vorigen Jahr waren es 26 Events, bei denen Junioren Punkte für die Weltrangliste und damit für die Startaufstellung bei den Kontinental- und Weltmeisterschaften verbuchen konnten. Im Prinzip ist die Serie keine echte Serie. Sie ist zwar kontinental gedacht, aber die Punkte laufen in einem einzigen Ranking zusammen. und die Rennen sind auch nicht auf die jeweiligen Kontinentalverbände beschränkt.
Die Punkte aus 2015 werden nicht nach 2016 mitgenommen. Torben Drach (Lexware Mountainbike Team) zum Beispiel wird von den Zählern aus diesem Jahr nicht profitieren können. Es sei denn die Kommissäre vor Ort entscheiden sich bei der Startaufstellung das in Betracht zu ziehen. Aber das liegt an deren Herangehen.
«By random», also nach Zufallsprinzip, heißt es im Regularium. «Wenn die Kommissäre das so machen, können wir froh sein, aber eine Garantie dafür haben wir nicht», sagt Marc Schäfer dazu.
Termine UCI Junior Serie 2016:
23. Januar Pemberton, AUS
30. Januar Mankele, Mpumulanga, RSA
6. März Toowoomba, QLD, AUS
20. März Santiago, CHI
2. April Fontana, USA
3. April Rivera, SUI
9. April San Dimas, USA
17. April Montichiari, ITA
2. Mai Pietermaritzburg, RSA
8. Mai Taki-cho, Taki-gun, Mie, JPN
15. Mai Sao Joao Del Rei, Minas Geiras, BRA
14. Mai Port Elizabeth, RSA
15. Mai Yawatahama, JPN
22. Mai Albstadt, GER
23. Mai Mont Tremblant, CAN
5. Juni Cartago, CRC
12. Juni Hardwood Oro Station, CAN
18. Juni Missoula, USA
26. Juni Angel Fire, USA
31. Juli Hadleigh Park, GBR
13. August Meribel, FRA
13. August Whistler, CAN
28. August Ranau, Sabah, MAS