Zürich (dpa) - UCI-Präsident David Lappartient hat das Sky-Team des belasteten Chris Froome aufgefordert, den viermaligen Tour-de-France-Sieger bis zur Klärung der Salbutamol-Affäre zu suspendieren.
Nach Ansicht des Franzosen sollte das britische Star-Team seinen Top-Profi bis zum Abschluss des Verfahrens stoppen. «Es liegt aber nicht an mir, in diesem Fall zu intervenieren. Es wäre unabhängig vom Ausgang des Verfahrens für alle Parteien einfacher, wenn das Team die Maßnahme ergreifen würde», sagte Lappartient der französischen Zeitung «Le Télégramme». Froome trainiert zur Zeit in Südafrika.
Der Seriensieger war bei der Vuelta im September mit Rückständen des Asthmamittels Salbutamol im Urin erwischt worden. 2000 Nanogramm pro Milliliter Urin sind erlaubt, Froome wies das Doppelte auf und muss dem Weltverband UCI den Wert erklären. Laut Lappartient könnte sich das Prozedere lange hinziehen. «Das kann mindestens ein Jahr dauern», sagte er. Zu Beginn der Woche hatte Lappartient in der «Neuen Züricher Zeitung» erklärt, er hoffe auf eine Klärung der Situation vor Beginn des Giro d'Italia (4.-27. Mai), an dem Froome teilnehmen will.
In der der «NZZ» hatte der UCI-Chef über die Extra-Stellung Froomes gesagt: «Er hat mehr Geld. Er kann mehr Experten aufbringen, die sich in seinem Sinne äußern. Er kann mehr entlastende Dokumente vorlegen. Wir können die Aussagen nicht einfach vom Tisch wischen. Es gilt, den Fall schnell zu lösen, aber die Rechte des Fahrers zu wahren.»