Goes (rad-net) - Der Deutsche U23-Meister Max Kanter ist erneut bei einem Rennen des U23-Nationencups aufs Podest gespurtet. Bei der ZLM Toer in den Niederlanden mit Start und Ziel in Goes belegte der 20-Jährige den dritten Platz hinter Matteo Moschetti (Italien) und Sasha Weemaes (Belgien). Damit übernahm der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) auch die Gesamtführung im Nationencup.
Zu Beginn des Rennens gab es immer wieder Attacken aus dem Feld, bis sich schließlich Gino Mäder (Schweiz) allein an die Spitze setzte. Doch gegen das Feld hatte er als Solist keine große Chance udn wurde bereits 90 Kilometer vor dem Ziel wieder zurückgeholt.
Danach beruhigte sich das Rennen nicht. Rund 20 Kilometer später lag dann ein Trio um Stefan Bissegger (Schweiz), Guillaume Millasseau (Frankreich) und Jon Bozic (Slowenien) vorne. Schnell hatten sie 2:50 Minuten Vorsprung herausgeholt, ehe sich 50 Kilometer vor dem Ziel die deutsche Nationalmannschaft mit Patrick Haller, Tobias Nolde und Sven Reutter an die Spitze des Feldes setzte und konsequent die Nachführarbeit organisierte. Erst im Finale beteiligten sich andere Nationen und zwei Kilometer vor dem Ziel wurden die Ausreißer schließlich zurückgeholt. «Ohne unsere Arbeit wären die drei vorne durchgekommen», so U23-Bundestrainer Ralf Grabsch nach dem Rennen.
Max Kanter bekam den Sprint schließlich von Aaron Grosser und Jonas Rutsch angezogen, die ihrerseits mit den Plätzen zehn und zwölf das tolle deutsche Ergebnis abrundeten. «Wir haben alles investiert. Leider hat auf den letzten Metern nicht ganz geklappt. Aber es sind Nachwuchsfahrer, wo eben nicht immer alles rund läuft. Ich bin dennoch mit dem Podium zufrieden», sagte Grabsch. «Zwar haben wir viel investiert, aber wir haben auch einiges gewonnen, vor allem auch mit der Führung im Nationencup.»
Grabsch sieht in den jüngsten Erfolgen Kanters - Achter bei Gent-Wevelgem, Zweiter bei Flandern-Rundfahrt und Dritter bei der ZLM Toer - konsequente Arbeit und funktionierendes Teamwork. «Im Vorfeld von Gent-Wevelgem waren wir im Trainingslager. Dadurch wurde der Teamgeist und ein Zusammenhalt unter den Sportlern ins Leben gerufen. Das hat uns sehr viel gebracht für die Klassiker. Wenn das mit dem Teamwork nicht klappt, kann auch kein anständiges Ergebnis dabei herausspringen.» Aber auch Kanter habe sich weiterentwickelt: «Er hat sich speziell als Person weiterentwickelt, hat die Mannschaft optimal geführt und bringt ein hohes Leistungsvermögen mit», erklärte Grabsch.
Der Nationencup legt nun eine kleine Pause ein. Vom 31. Mai bis 3. Juni steht dann der Grand Prix Priessnitz Spa, die Friedensfahrt der U23-Klasse, auf dem Programm.