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28.01.2021 11:52
Trotz Corona: BDR verzeichnet steigende Mitgliederzahlen

Frankfurt (rad-net) - Trotz Corona: Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat eine positive Bilanz von der Saison 2020 ziehen können. Die Mitgliederzahlen seien auch im vergangenen Jahr auf 144.647 Mitglieder gestiegen, das sind 654 mehr als im Vorjahr. Damit verzeichnet der deutsche Spitzensportverband im sechsten Jahr in Folge einen Zuwachs.

«Wir sind erstaunlich gut durch die Corona-Pandemie 2020 gekommen», sagte BDR-Präsident Rudolf Scharping in einem Online-Pressegespräch. Dafür stehen unter anderem auch die Mitgliederzahlen in den Nachwuchsklassen, wo erneut Zuwächse verzeichnet wurden. 24.626 Mitglieder in den Schüler- und Junioren-Jahrgängen hatte der BDR im Jahr 2020. Das sind fast 1000 mehr als noch im Vorjahr. Damit blicke man auf eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit.

Die Lizenzzahlen sind derweil etwas rückläufig. «Das liegt in erster Linie daran, dass einige Aktive erst im Laufe des Jahres eine Lizenz lösen, wenn sie sich kurzfristig entscheiden, an Veranstaltungen des BDR teilzunehmen», erklärte BDR-Generalsekretär Martin Wolf. Das passierte wegen der Corona-Pandemie im letzten Jahr nicht, da viele Rennen ausfielen. Wie sich die Zahlen im laufenden Jahr entwickeln werden, ist derzeit noch nicht absehbar. Ob es große Einbrüche durch Corona geben wird, wird sich erst im Laufe des Jahres zeigen.

Zum Thema Lizenzen ergänzte Scharping: «Es gibt natürlich Probleme mit Lizenzrückgängen. Wir haben das aber in den letzten Jahren gut verfolgt und das Ergebnis war immer: Die Rückgänge, was Lizenzen anging, erfolgte immer im gleichen Umfang wie die der Geburtsjahrgänge.» Allerdings, so weiß Scharping, habe sich in den vergangenen Jahren auch die Verteilung der Lizenzen geändert. Straßenradsport sei beim Nachwuchs nicht mehr ganz so beliebt wie früher. «Mountainbike wird von Kindern und Jugendlichen inzwischen als cooler angesehen. Der Entwicklung muss sich der Radsport stellen.»

Weiter sei auch die Zahl der Vereine stabil. «Allerdings haben sie mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen, wenn aufgrund der Corona-Pandemie weiter keine Veranstaltungen stattfinden können, die Lizenzzahlen zurückgehen und keine Wertungskarten verkauft werden können», erklärte Scharping.

Während die Mitgliederzahlen des BDR konstant blieben, konnten 2020 der Großteil der Wettkämpfe aber aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden – und das traf viele sehr hart. Zwar konnten mit 18 von 34 Meisterschaften rund die Hälfte der Titelkämpfe trotz der coronabedingten Einschränkungen ausgetragen werden, doch «bei anderen Veranstaltungen gab es erhebliche Einbrüche. Insbesondere betrifft das jene Events, die im geschlossenen Raum stattfinden, wie die der Hallenradsportler», so Scharping. Mehr als 80 Prozent der Veranstaltungen fielen aus. Die großen Verlierer waren neben den Radballern und Kunstradartisten aber auch die Bahn- und BMX-Fahrer. Auf der Bahn gab es lediglich zwei Deutsche Meisterschaften, die der Steher und die der Derny-Spezialisten, im Hallenradsport konnten gar keine Meister gekürt werden.

Es ist außerdem zu befürchten, dass junge Talente sich aus dem Leistungssport zurückziehen, wenn auch in diesem Jahr mehr Rennen abgesagt werden als stattfinden.

Dennoch blickt Rudolf Scharping positiv auf die kommenden Monate. «Unsere Finanzplanung ist so aufgebaut, dass wir einen herben Rückschlag verkraften können, ohne dass die Existenz des BDR bedroht wäre», sagte der BDR-Präsident. Der Rückgang von Lizenzen und Wertungskarten der Hobbysportler sei aber zu erwarten und damit auch wirtschaftliche Einbußen, denn für Lizenzen und Wertungskarten sind Gebühren zu entrichten. Die öffentliche Förderung der Spitzensportverbände blieb in 2020, wie Wolf bestätigte, unverändert bestehen, so dass Wettkämpfe und Trainingsmaßnahmen, sofern sie in Corona-Zeiten möglich waren, planmäßig durchgeführt werden konnten.

Mit 22 Gold-, 14 Silber- und 14 Bronzemedaillen war der BDR auch in Pandemiezeiten erfolgreich. International fanden nicht einmal die Hälfte aller Weltmeisterschaften statt, bei den Europameisterschaften konnte nur ein Drittel ausgerichtet werden. Die Hallenradsportler, seit Jahrzehnten die großen Medaillensammler im BDR, konnten überhaupt keine Wettkämpfe bestreiten und daher auch keine Medaillen in die Statistik einbringen.

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