Montichiari (rad-net) - Beim Mountainbikerennen Trofeo Delcar in Montichiari (Italien) der UCI-Kategorie HC haben sich die Schweizer Olympia-Teilnehmer Linda Indergand und Lars Forster die Siege geholt. Beste deutsche Platzierung war der zwölfte Rang von Helen Grobert (Freiburg). Bei den Junioren wurde David List aus Friedrichshafen Vierter.
Indergand vom deutschen Team Focus XC degradierte rund 15 Kilometer südlich vom Gardasee den Rest des Damenfeldes geradezu zu Statisten. 3:17 Minuten Vorsprung hatte sie auf ihre Schweizer Landsfrau Alessandra Keller (Radon Factory Racing) sowie 3:48 Minuten vor Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Team Merida).
Helen Grobert (Cannondale Factory Racing) konnte in diesen Regionen noch nicht mithalten. Sie hatte allerdings auch nicht damit gerechnet, in diesem Weltklassefeld schon vorne mitmischen zu können. «Top-Ten wäre gut gewesen, aber mit Platz zwölf sind wir auch nicht unzufrieden», meinte Grobert.
Die gerade dem Junioren-Alter entwachsene Lia Schrievers (German Technology Racing) landete auf Position 25 (+11:43), drei Plätze vor Junioren-Weltmeisterin Ida Jansson (Specialized Racing, +12:28) und nahm damit noch einen Weltranglistenpunkt mit.
Herren: Schulte-Lünzum im Wind, Pfäffle erleichtert
Bei den Herren war es im Kampf um den Sieg ein enges Rennen, das Lars Forster (BMC Racing) nach 1:27:44 Stunden mit 16 Sekunden Vorsprung auf den Olympia-Vierten Maxime Marotte (Frankreich, Cannondale Factory Racing) und 41 Sekunden vor dem Italiener Marco Fontana (Bianchi-Countervail) gewinnen konnte.
Bester Deutscher war Markus Schulte-Lünzum (Focus XC). Von Startposition 25 ins Rennen gegangen, hatte er einen «ordentlichen Start», wie er es ausdrückte. «Ich habe in der zweiten und dritten Runde um den Anschluss an eine größere Gruppe vor mir gekämpft», berichtete Schulte-Lünzum. Der Wind blies heftig und der Deutsche Meister bekam in seiner Gruppe keinerlei Unterstützung. So wurde der Abstand nach vorne immer größer anstatt kleiner. «Ich habe mich schon etwas geärgert, aber wenigstens konnte ich mich in meiner Gruppe durchsetzen», so der 25-Jährige, der mit 4:17 Minuten Rückstand das Ziel erreichte.
23 Sekunden später rollte Markus Bauer (Kreidler Werksteam) als 23. über die Linie. «Leider hatte ich in der zweiten Runde einen Hänger, so dass ich die Gruppe mit Fabian Giger verpasst habe», erklärte Bauer. Die ging bis Rang zwölf von Simon Andreassen (Specialized Racing). «Das war ärgerlich, aber mit dem Grund-Druck bin ich ziemlich zufrieden.»
Gar nicht zufrieden war Teamkollege Moritz Milatz (33., +6:11). «Heute hat nichts gestimmt, da gibt es nichts zu beschönigen», sagte Milatz, ohne eine Erklärung dafür zu haben.
Pfäffle kann fahren und ist erleichtert: das Knie hält
Ganz anders war die Stimmung bei Christian Pfäffle (Möbel Märki), der zwei Positionen und 30 Sekunden weiter hinten ins Ziel kam. Er hatte sich kurzfristig doch zu einem Start entschieden, nachdem das Knie am Samstag im Training auf der Strecke keine Probleme gemacht hatte.
Heraus kam ein 35. Rang, 6:41 Minuten hinter Lars Forster (1:27:44 Stunden). «Ich bin am Start echt gut weggekommen, aber dann habe ich von Runde zu Runde gemerkt, dass die Intensität noch nicht da ist. Ist ja auch kein Wunder, ich konnte ja noch kein einziges Intervall fahren. Dafür lief es echt gut», meinte ein erleichterter Christian Pfäffle. Erleichtert vor allem weil sich das Problem mit dem Knie scheinbar doch lokalisieren und in den Griff bekommen lässt. «Ich kann wohl nicht lange im Sattel sitzend fahren. Vermutlich drückt es mir da irgendwas ab», lautet die Theorie. Die langen Grundlagen-Einheiten provozieren genau das. «Mal abwarten wie es sich die nächsten Tage geht. Wenn alles okay ist, können wir Richtung Weltcup-Auftakt weiter arbeiten», so der DM-Dritte.