Schöneck im Vogtland (rad-net) - Vierter Sieg für „Bulls“: Karl Platt und Stefan Sahm haben auch das vorletzte Teilstück der Craft BIKE Trans Germany von Bad Steben nach Schöneck im Vogtland für sich entschieden. Die beiden Profis erreichten nach 3:46:07 Stunden und 98 Kilometern sowie 2217 Höhenmetern das Etappenziel. Ihnen folgten die Sachsen von „Rothaus-Cube“, Frank Lehmann und Thomas Nicke (3:46:36). Mit weiteren drei Sekunden Rückstand rundeten Andreas Strobel und Silvio Wieltschnig vom „Team Fiat Rotwild“ das heutige Podium ab.
Zuvor hatte aber alles wieder nach einem Zielsprint ausgesehen. Vom Bergsprint um das „Grüne Trikot der Bayerischen Staatsforsten“ am Döbraberg weg, den Platt/Sahm in 10:47,3 Minuten nach Hause fuhren, hatten sich die vier bestplatzierten Teams vom restlichen Feld absetzen können und den folgenden Weg ins Vogtland zusammen absolviert. Die Entscheidung brachte dann der letzte Anstieg zum Etappenziel in Schöneck. „Heute war es ziemlich matschig und grasig. Wir mussten knapp zehn Mal anhalten, um Gras aus den Rädern zu entfernen. Am letzten Berg, haben wir uns dann gedacht, ‚wir probieren es noch einmal’, was auch geklappt hat“, so Karl Platt vom siegreichen „Team Bulls“. Sein Teampartner Stefan Sahm ergänzte: „Es war echt eklig durch den ganzen Schlamm.“
Thomas Nicke von „Rothaus Cube“ bestätigte den Rennverlauf: „Heute war es sehr schwer für uns, weil wir schlecht geschlafen haben. Karl und Stefan sind schon am ersten Berg sehr stark gefahren. Am letzten Anstieg fuhr dann Karl vorne weg und wir haben uns nur noch ins Ziel gequält.“ Dennoch waren die beiden Sachsen nicht unzufrieden, auch wenn es nicht mit dem Sieg in der Heimat geklappt hatte. „Gegen die beiden zu verlieren, ist keine Schande. Heute wurde sehr hart gefahren, aber mal schauen, was morgen geht. Es wäre schön, wenn es mit dem Etappensieg in Oberwiesenthal klappen würde“, so Frank Lehmann.
Einen bitteren Tag erlebte heute das „Team Fiat Rotwild Damen“. Danièle Troesch musste mit ansehen, wie ihre Partnerin Kerstin Brachtendorf nach knapp einer halben Stunde aufgeben musste: „Es ist sehr traurig, aber es ging bei ihr einfach nicht mehr. Kerstin war müde und hatte einfach keine Kraft mehr nach den Magenproblemen der letzten Tage“, so die Französin, die nun das Rennen alleine zu Ende fahren wird.
Dadurch vergrößerte sich der Vorsprung des Führenden Teams „Cube Wls“ nach ihrem heutigen Sieg noch mehr. Die Däninnen Anna-Sofie und Kristine Norgaard absolvierten die 98 Kilometer in 4:32:25 Stunden und liegen nun mit 40 Minuten Vorsprung auf das heute zweitplatzierte Duo „Zwillingscraft“ (4:36:44) komfortabel auf Rang eins in Front. Vielleicht wäre der Abstand der Zwillinge, die vor allem auf den ersten drei Etappen ihre Probleme hatten, geringer gewesen, „aber wir haben das Rennen unterschätzt. Es ist deutlich härter als wir gedacht haben, manchmal sogar härter als die Transalp“, so Sandra Klose. Dritte wurde heute das „Team Bad Steben“ (4:56:53).
Alison Sydor und Carsten Bresser lassen bei den Mixed-Teams weiterhin nichts anbrennen. Auf der siebten Etappe fuhr das kanadisch-deutsche Duo den siebten Sieg ein (4:13:38). Wie schon gestern wurde das „Bobteam.Info“ Zweiter (4:59:17), gefolgt von „Zwillingscraft 2“ (5:05:40).
Auf der morgigen Schlussetappe der ersten Trans-Germany durchs Sachsenland von Schöneck im Vogtland nach Oberwiesenthal im Erzgebirge wartet das Dach des Etappenrennens. Kurz vor Ende der knapp 80 Kilometer und insgesamt über 1900 Höhenmeter muss der Fichtelberg (1214 Meter) überwunden werden. Nach dem 600 Meter langen Anstieg, kann man dann aber die Beine baumeln lassen und auf der Abfahrt hinunter ins Ziel das Rennen noch einmal Revue passieren lassen: 836,79 Kilometer von West nach Ost, quer durch Deutschland, durch sieben Bundesländer. Oliver Kraus