Albi (rad-net) - Demi Vollering hat auf der gestrigen fünften Etappe der Tour de France Femmes eine Zeitstrafe von 20 Sekunden erhalten. Nach einem Defekt war die Niederländerin, die zu den Topfavoritinnen auf den Gesamtsieg gehört, zu lange im Windschatten ihres Teamautos gefahren.
65 Kilometer vor dem Ziel erlitt die SD Worx-Fahrerin einen Reifenschaden. Sie erhielt sofort ein neues Rad, doch auf dem Weg zurück ins Peloton fuhr sie nicht nur bis zum Anschluss an die Konvoi im Windschatten des Teamfahrzeugs, sondern auch noch, als dieses die Fahrzeugkolonne passierte. Dabei befuhr Sportdirektor Danny Stam sogar den Grünstreifen abseits der Straße, um einem anderen Team im Konvoi auszuweichen. Ein Kommissär ermahnte SD Worx mehrmals.
Vollering kam zeitgleich mit ihrer Teamkollegin und der Trägerin des Gelben Trikots, Lotte Kopecky, ins Ziel.
Nach der Etappe wurde die Szene noch einmal analysiert und Vollering erhielt gemäß Artikel 12.2.007/4.7 des UCI-Reglements 20 Sekunden Strafe. Damit fiel sie im Gesamtklassement vom zweiten auf den siebten Platz zurück, mit nun 1:03 Minuten Rückstand auf Kopecky und zwölf Sekunden Rückstand auf Van Vleuten.
Vollering zeigte wenig Verständnis für die Strafe der Jury: «Ich habe keine Ahnung, warum ich diese Strafe bekomme», sagte Vollering. «Den ersten Teil bin ich hinter das Auto gegangen, dann habe ich angenommen, dass Danny seinen Platz im Konvoi erreicht hat.» In diesem Moment habe sie jedoch das Auto nicht passieren können. «Er war auf der linken Seite und ich konnte nicht vorbeifahren, als zwei Autoreihen nebeneinander fuhren. Ich wusste nicht, dass das nach einem technischen Defekt verboten ist. Den letzten Teil bin ich dann alleine gefahren.»
Stam erklärte nach der Etappe, man habe gegen die Strafe Protest eingelegt. Dem wurde jedoch nicht stattgegeben. «Es ist völlig lächerlich. Wenn jemand eine Reifenpanne hat und man ihn zum Konvoi zurückbringt, an ein paar Autos vorbeifährt und dann zur Seite fährt, wird man für 20 Sekunden bestraft, das ist lächerlich», sagte Stam.