Luxemburg (rad-net) - Der Tour-de-France-Sieger von 2010, Andy Schleck, engagiert sich seit zwei Jahren im Frauenradsport mit seinem Team «Andy Schleck Cycles-Immo Losch». Bislang lief die Mannschaft als Renngemeinschaft, für die kommende Saison wurde aber eine UCI-Lizenz beantragt. Mit Carolin Schiff wird auch eine deutsche Rennfahrerin im kommenden Jahr für das Team fahren.
Schiffs Engagement kam eher zufällig zustande. Sie hatte im Sommer Kontakt mit dem Sportlichen Leiter Tjarco Cuppens aufgenommen, da sie sich nach internationalen Rennseinsätzen 2020 umsah, da aufgrund der Corona-Pandemie viele Rennen ausgefallen waren. «Er fragte mich dann, ob ich Interesse habe, Teil der Mannschaft zu werden. Und das hat Sinn für mich gemacht», berichtete Schiff im Gespräch mit rad-net. «Mit meinen 34 Jahren bin ich ja nicht mehr die jüngste Rennfahrerin und ich habe mir gedacht: wenn nicht jetzt, wann dann?»
Insgesamt 18 Fahrerinnen werden kommendes Jahr bei «Andy Schleck Cycles-Immo Losch» unter Vertrag stehen und eine bunte internationale Mischung sein: Schiff ist die einzige Deutsche, dazu kommen Fahrerinnen aus Luxemburg, der Schweiz, Neuseeland, Norwegen, Estland, den Niederlanden, der Ukraine und Ungarn.
In der kommenden Saison will sich Schiff, nachdem sie 2020 keine internationalen Rennen fahren konnte, an das internationale Niveau herantasten und hofft, sich dadurch auch weiterentwickeln zu können und ihre Ziele zu erreichen. «Ich habe schon die Bundesliga gewonnen, alle Wertungstrikots und die Berg-DM. Ich hatte allerdings das Gefühl, das mich das nicht mehr weiterbringt, aber ich will mich weiterentwickeln, sonst lohnt sich der ganze Aufwand nicht.» So nennt die 34-Jährige als Ziel einen Platz auf dem Podest der Straßen-DM, nachdem sie dieses Jahr schon Fünfte geworden war, und peilt mit «Andy Schleck Cycles-Immo Losch» unter anderem die Teilnahme bei der Thüringen-Rundfahrt an.
Doch Vollprofi wird die Bremerin nicht. Carolin Schiff arbeitet in der Fahrradbranche bei BBB sowie im Fahrradladen ihres Freundes Vladi Riha. Beide Seiten stehen voll hinter ihr und wollen sie 2021 unterstützen. «Natürlich ist es eine Doppelbelastung, aber ich kann mir die Arbeitszeiten einteilen, um zu trainieren und an Rennen teilnehmen zu können. Das ist richtig viel wert», so Schiff.