Tokio (rad-net) - Mit der Veröffentlichung von verschiedenen «Playbooks» für die Olympischen Spiele 2021 in Tokio, haben das Internationale Olympische und Paralympische Komitee (IOC und IPC) erste konkrete Vorschläge zu Sicherheitsmaßnahmen vor und während der Spiele gemacht. Aus dem Athleten-Handbuch geht dabei hervor, dass eine 14-tägige Quarantäne nach Einreise in Japan nicht notwendig sei, wodurch ein Tour-Olympia-Double für die Radsportler möglich scheint.
Das IOC und IPC hatte in den vergangenen Tagen verschiedene «Playbooks» herausgegeben, die gemeinsam mit dem Veranstalter der Spiele, der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der japanischen Regierung und der Stadtverwaltung von Tokio erarbeitet worden waren und sich an die verschiedenen Interessengruppen der Spiele richten. Dabei handelt es sich vorerst um erste Entwürfe, die jedoch bis zum Beginn der Wettbewerbe am 23. Juli überarbeitet werden sollen.
«Die Gesundheit und Sicherheit aller Menschen bei den Olympischen und Paralympischen Spielen Tokio 2020 haben für uns oberste Priorität. Jeder von uns muss seinen Teil dazu beitragen. Aus diesem Grund wurden diese Playbooks erstellt», erklärte Christophe Dubi, Geschäftsführer des IOC. «Für alle Teilnehmer der Spiele wird es einige Bedingungen und Beschränkungen geben, die Flexibilität und Verständnis erfordern. Wir geben in dieser Phase die Hauptrichtungen vor, haben aber natürlich noch nicht alle endgültigen Details; ein Update wird im Frühjahr veröffentlicht und kann sich gegebenenfalls noch kurz vor den Spielen ändern.»
Das Handbuch für die Athleten beinhaltet bisweilen verschiedene Hygiene- und Verhaltensmaßnahmen für Wettkämpfe und das Leben im Olympischen Dorf. So sollen die Sportler Gesichtsmasken tragen, regelmäßig die Hände waschen und desinfizieren. Beim Essen soll ein Mindestabstand von zwei Metern eingehalten und andere Athleten bei den Wettkämpfen nur durch Klatschen, nicht aber durch Zurufe oder Gesänge angefeuert werden. Zudem sollen die Sportler ihre sozialen Kontakte während der Spiele minimieren, keine oder möglichst wenige öffentliche Verkehrsmittel benutzen und keine Bars und Restaurants aufsuchen. Touristenattraktionen, Fitnessstudios und Einkaufsgeschäfte sind für die Sportler ebenfalls ein Tabu.
Doch auch vor den Spielen gelten bereits Maßnahmen für die Teilnehmer. Mithilfe einer Gesundheits-App müssen alle Athleten 14 Tage vor Einreise in Japan täglich ihre Temperatur messen und dokumentieren sowie jegliche Covid-Symptome melden. Die Daten werden anschließend an die japanischen Behörden weitergeleitet. Zudem müssen die Sportler eine Liste erstellen, die Reise, Unterkunft und geplante Aktivitäten in den ersten 14 Tagen nach der Ankunft in Japan beinhalten, wobei wahrscheinlich auch Trainingsstätten und voraussichtlich enge Kontaktpersonen eingeschlossen werden.
72 Stunden vor der Einreise in Japan muss schließlich ein negativer PCR-Test vorgelegt werden, der Stand jetzt, eine 14-tägige Quarantäne in Japan ersetzt. Durch diese Regelung besteht die Möglichkeit, dass die Radsportler direkt von der Tour de France zu den Olympischen Spielen reisen und somit beide Mega-Events im kommenden Sommer bestreiten können. Auch für die Radsportlerinnen, die bis 11. Juli am Giro Rosa teilnehmen wollen, gilt Entwarnung.
Die Einhaltung dieser Regeln und Anweisungen sei der Schlüssel zum erfolgreichen Erreichen des gemeinsamen Ziels - der Austragung der Olympischen und Paralympischen Spiele. Bei Nichteinhaltung würden Konsequenzen drohen, die sich bis hin auf die Teilnahme an den Spielen auswirken könnten.
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