Benidorm (dpa) - Tour-de-France-Chef Christian Prudhomme will schnell Planungssicherheit und fordert Klarheit im Dopingfall Alberto Contador.
«Der spanische Verband und der Weltverband UCI müssen entscheiden, bevor die Saison beginnt», erklärte Prudhomme der spanischen Sportzeitung «Marca» bei der Präsentation der kommenden Vuelta in Benidorm. Eigentlich beginnt die Radsport-Saison am 16. Januar mit der Tour Down Under in Australien - bis dahin wird in dem komplizierten Fall allerdings wohl mit Sicherheit nichts entschieden werden. Vieles deutet darauf hin, dass der dreifache Toursieger Contador die Tour in diesem Jahr verpassen wird.
In der Vorwoche bat der Königlich Spanische Radsportverband RFEC bei der Urteilsfindung um Hilfe bei der UCI und der Welt-Anti-Doping- Agentur WADA. UCI-Präsident Pat McQuaid beeilte sich mitzuteilen, dass sein Verband bei der Urteilsfindung wegen des erhöhten Clenbuterol-Befundes bei Contador nur beratende Funktion ausüben könne. Gleichzeitig hatte sich der Ire aber skeptisch geäußert, ob Contador 2011 im Juli in Frankreich startberechtigt sein werde, weil in einem länger wierigen Prozess wahrscheinlich erst der Internationale Sportgerichtshof CAS die finale Entscheidung treffen werde.
Für den Fall, dass der jetzt zuständige spanische Verband Contador freispricht, hatten WADA und UCI bereits den Gang vor den CAS angekündigt. Das taten auch die Contador-Verteidiger für den Fall, dass der populäre Spanier in der ersten Instanz schuldig gesprochen würde. Bei einer Dopingkontrolle während der vergangenen Tour war Contador positiv auf das Kälbermastmittel Clenbuterol getestet worden. Er erklärte den Befund mit einer Lebensmittel-Verunreinigung.