Neu Delhi (dpa) - Topsprinter Mark Cavendish hat seinen Rennstall HTC Columbia heftig kritisiert. Der 25-jährige Radprofi von der Isle of Man beschwerte sich bei den Commonwealth-Spielen in Neu Delhi darüber, dass er noch kein Angebot für einen neuen Vertrag nach 2011 bekommen hat.
Sein jetziger Kontrakt gilt noch für das kommende Jahr - und er will offensichtlich mehr Geld. «Ich bin dem Vertrag verpflichtet, den ich vor ein paar Jahren unterschrieben habe. Es gab keinen guten Willen, keine Boni, nichts. Ich fühle mich ausgenutzt, für das was ich erreicht habe», klagte Cavendish bei einer Pressekonferenz während der Commonwealth-Spiele in Neu Delhi. Wenn man sein normales Leben eingebüßt habe, müsse es dafür eine Belohnung geben. «Das bekomme ich nicht, und darüber bin ich enttäuscht», erklärte Cavendish, der in Indien im Straßenrennen startete.
Der Druck sei enorm. «Ich weiß nicht, ob mein Team das einzuschätzen weiß - nicht das gesamte Team, aber der Manager», meinte Cavendish. Eigentümer des Rennstalls und offensichtlich Adressat der Cavendish-Vorwürfe ist der Amerikaner Bob Stapleton. Sportdirektor ist der ehemalige T-Mobile-Profi Rolf Aldag.
Bei HTC Columbia - der amerikanische Sportbekleidungsfirma Columbia steigt absprachegemäß zum Saisonende als Sponsor aus - hatte sich der nie um deutliche Worte verlegene Cavendish mit dem Rostocker André Greipel einen Kampf um die Stellung als Sprinter Nummer eins geliefert und durchgesetzt. Bei der Tour de France hat der Brite mittlerweile 15 Etappensiege gefeiert. Greipel verließ das Team und fährt in der kommenden Saison in Belgien für Omega-Lotto.