Amsterdam (rad-net) - Niki Terpstra will in der kommenden Saison seinen neuen Teamkameraden Peter Sagan unterstützen. Der Sieger der Flandern-Rundfahrt 2018 und von Paris-Roubaix 2014 erklärte jetzt im Gespräch mit «In het Wiel» vermutlich nie wieder zu seinem früheren Niveau zurückzukehren, doch in der unterstützenden Rolle weiterhin einen Wert für seine Mannschaft TotalEnergies zu bilden. p
«Ich werde älter und es wird immer schwieriger auf das Top-Level zu kommen», erklärte der 37-Jährige in dem niederländischen Podcast. «Ich werde nie wieder so gut sein, dass ich nochmal die Flandern-Rundfahrt gewinnen könnte. Aber ich kann immer noch ein überdurchschnittlicher Fahrer sein, wenn ich ein paar Rennen fahre und für eine Weile trainiere. Viele Trainings und viele Rennen und dann werde ich mich lohnen.»
Terpstra war 2019 von Deceuninck-Quick Step zu TotalEnergies – die Mannschaft hieß damals noch Direct Energie – gewechselt, hat seitdem aber keinen einzigen Sieg mehr eingefahren. Stattdessen stürzte der Fahrer 2019 bei dem Versuch der Titelverteidigung bei der Flandern-Rundfahrt und konnte anschließend auch nicht an Paris-Roubaix teilnehmen. Im Juni 2020 stürzte Terpstra im Training dann erneut, ein Unfall, der seine Karriere nachhaltig verändert habe, wie der Fahrer jetzt erklärte: «Dieser Sturz hatte einen großen Einfluss. Für die Außenwelt mag es so aussehen, als ob es nur ein Sturz gewesen wäre. Aber das war es nicht. Ich habe schon vorher schlimme Unfälle gehabt, aber die waren nichts im Gegensatz zu diesem. Die Umstände damals erlaubten es, dass ich schnell zurück auf mein Rad konnte, aber ich war nicht schnell zurück auf meinem Level.»
Für 2022 hat sich der Profi nun neue Ziele gesteckt, indem er vor allem für Sagan arbeiten will. Die beiden Fahrer haben sich in der Vergangenheit bereits einige Zweikämpfe geliefert, vor allem beim Finale von Gent-Wevelgem 2017. Trotzdem hatte Sagan schon im August die Hoffnung geäußert, dass Terpstra 2022 bei TotalEnergies bleiben werde, während der Niederländer jetzt bestätigte bereit zu sein, für den Slowaken zu fahren: «In den letzten Jahren habe ich die Klassiker meistens für mich selbst bestritten. [...] Aber ich genieße es auch, auf eine andere Art und Weise Rennen zu fahren, indem ich dem Team helfe: mit Material, Ernährung, aber auch im Rennen. Das habe ich schon in den letzten Jahren getan, aber nächstes Jahr werde ich mich noch mehr darauf konzentrieren.»