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Andy Schleck (vorn) wurde für die weitere Spanien-Rundfahrt von seinem Team ausgeschlossen.
07.09.2010 18:49
Tagessieg für Erviti - Andy Schleck ausgeschlossen

Vilanova i la Geltrú (dpa) - Radprofi Imanol Erviti hat die 10. Etappe der 65. Spanien-Rundfahrt gewonnen, die vom Rauswurf des Tour-de-France-Zweiten Andy Schleck gekennzeichnet war.

Nach 173 Kilometern gewann der Spanier Erviti in Vilanova i la Geltrú als Solist. Sein Landsmann Igor Anton verlor das Rote Trikot an den Spanier Joaquin Rodriguez, der nun einen Vorsprung von zwei Sekunden hat. Gesamtdritter ist der Italiener Vicenzo Nibali.

Der 26 Jahre alte Erviti war Schnellster einer elf Fahrer starken Ausreißergruppe und erreichte das Ziel mit 37 Sekunden Vorsprung vor den ersten Verfolgern. Das Feld mit den Favoriten rollte einen Tag vor der schweren Bergetappe nach Andorra 1:36 Minuten nach dem Tagessieger ins Ziel.

Andy Schleck war nach dem ersten Vuelta-Ruhetag nicht mehr zur 10. Etappe in Tarragona angetreten, weil ihn sein Team Saxo-Bank ausgeschlossen hatte. Der Rennstall des Dänen Bjarne Riis schickte auch Stuart O'Grady nach Hause. Beide Fahrer waren beim nächtlichen Zechen erwischt worden. «Ich sehe ein, dass ich die Teamregeln gebrochen habe, weil wir nach dem Essen noch Drinks genommen haben», sagte Schleck dem Internetdienst «cyclingnews.com».

Schleck und O'Grady fahren ihre letzten Rennen für Riis, bevor sie im nächsten Jahr für ein neu gegründetes Team in Luxemburg an den Start gehen wollen. «Ich bin verantwortlich für mein Handeln, und obwohl ich die Entscheidung für zu streng halte, akzeptiere ich, dass Bjarne der Boss ist und tut, was er für das Beste hält», ergänzte Schleck.

Andy Schleck, dem bei der Tour nur 39 Sekunden auf den Sieg gegen Alberto Contador gefehlt hatten, lag im Vuelta-Gesamtklassement nach der ersten Woche bereits 37:16 Minuten hinter dem Spitzenreiter. O'Grady hatte gar einen Rückstand von fast eineinhalb Stunden.

Ohne die beiden Edelhelfer sind die Chancen von Andys Bruder Frank Schleck auf ein Minimum gesunken. Dieser galt vor Beginn der Vuelta als Topfavorit, hatte auf der ersten Bergetappe am Samstag aber überraschend viel Zeit auf die Spitze verloren.

Daraufhin hatte Riis Frank Schleck, der Saxo-Bank ebenfalls in Richtung Luxemburg verlassen wird, aufgefordert zu attackieren. «So schwierig ist das nicht: Wenn Frank angekündigt hat, die Vuelta gewinnen zu wollen, dann muss er angreifen», sagte Riis über den älteren Schleck-Bruder, der die Tour im Juli nach einem Sturz mit einem mehrfach gebrochenen Schlüsselbein aufgeben musste.


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