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Elisabeth Brandau führt die Gruppe um Alessandra Keller und Jolanda Neff an. Foto: Erhard Goller
03.06.2018 17:57
Swiss Bike Cup Gränichen: Brandau fährt aufs Podest

Gränichen (rad-net) - Beim Proffix Swiss Bike Cup in Gränichen (Schweiz) hat Elisabeth Brandau hinter Weltmeisterin Jolanda Neff und Alessandra Keller aus der Schweiz Rang drei belegt. Bei den Herren siegte Lars Forster, bester Deutscher war Georg Egger auf Rang 18. In der U23 fuhr Luca Schwarzbauer als Fünfter ins Ziel, in der UCI Junior Serie verbuchte Franziska Koch einen starken zweiten Platz.

Die Schönaicherin Elisabeth Brandau (EBE Racing) hatte Mühe ins Rennen zu kommen, weil ihre Beine «etwas matschig» waren, wie sie im Ziel zu Protokoll gab. Da hatte sich bereits eine vierköpfige Spitzengruppe gebildet. Brandau wurde in ihrer Aufholjagd gebremst, weil sich ihre Schuhschnalle öffnete. «Dadurch war ich in den Abfahrten nicht sicher und musste kurz anhalten», erklärte Brandau warum sie zwischenzeitlich auf Platz 13 fuhr.

Als sich das rein Schweizer Quartett Ramona Forchini (jb Brunex Felt), Jolanda Neff (Kross Racing), Sina Frei (Ghost Factory Racing) und Alessandra Keller (Thömus RN Racing) im Asphalt-Anstieg der zweiten Runde ein wenig abwartend anschaute, konnte Brandau die Lücke schließen und die schwächer werdende Forchini im Spitzenquartett ersetzen.

Drei Runden vor Schluss wurde diese Formation durch die aktive Keller gesprengt. Gemeinsam mit Neff bildete die U23-Fahrerin ein Spitzenduo und Brandau hatte sich mit Frei um Rang drei auseinanderzusetzen. «Ich habe die Runden vorher schon gesehen, dass sie nach der Senke nicht gleich wieder Gas geben konnte. Das habe ich genutzt um eine entscheidende Lücke zu reißen», erklärte Brandau wie sie in der vorletzten Runde den Weg aufs Podest antrat. Trotz zweier kleiner Stürze («Konzentrationsfehler») fuhr sie mit 2:24 Minuten Rückstand als Dritte über die Ziellinie, 56 Sekunden vor Sina Frei. «Ich denke, ich bin heute taktisch klug gefahren und habe das Beste aus meinen schlechten Beinen und aus dem Wetter gemacht. Die Hitze ist ja auch nicht so meins», meinte Brandau zufrieden.

Jolanda Neff war es unterdessen gelungen im ersten Anstieg der finalen Runde eine kleine Lücke gegenüber Keller aufzumachen und sich ihren ersten Swiss Bike Cup-Sieg in diesem Jahr zu holen. Schließlich waren es 35 Sekunden, die sie zwischen sich und Keller brachte.

Die Freiburgerin Hanna Klein (Scott-Sparkasse) wurde 14. (+10:26).

Bei den Herren siegte Lars Forster in 1:36:15 Stunden mit acht Sekunden Vorsprung auf seinen Schweizer Landsmann Reto Indergand und elf Sekunden vor dem dritten Schweizer Andri Frischknecht. Weltmeister Nino Schurter wurde nach Defekt nur Sechster.

Georg Egger (Lexware) aus Obergessertshausen fuhr ein offensives Rennen und mischte drei Runden lang unter den besten Zehn mit. Bisweilen agierte er an sechster Position, doch das war inmitten der vielen Weltklasse-Fahrern dann letztlich zu viel. Ab der vierten von sieben Runden musste Egger Federn lassen, fiel erst auf Platz 13 und dann auf 15 zurück. In der Schlussrunde verlor er noch drei Positionen und kam als 18. mit 6:31 Minute Rückstand ins Ziel. «Die letzten drei Runden ging nichts mehr, die Beine waren völlig leer. Ich bin nur noch im Trainingsmodus zu Ende gefahren. Aber ich bin zufrieden, wie ich die ersten Runden gefahren bin. Es ist kein geiles Ergebnis, aber das passt schon», so Egger zu seinem Rennen.

Julian Schelb (Stop&Go Marderabwehr) überquerte die Ziellinie als 19. (+7:58) und Christian Pfäffle verbuchte einen enttäuschenden 21. Rang (+10:10).

U23: Schwarzbauer rehabilitiert sich etwas
Im U23-Rennen verbuchte Luca Schwarzbauer (Lexware Mountainbike Team) beim Sieg des Schweizer Meisters Filippo Colombo einen respektablen fünften Rang (+0:49) Er konnte sich in der Schlussphase gegen drei Konkurrenten durchsetzen, mit denen er in die Schlussrunde eingefahren war. Am zweiten Anstieg der Runde hängte er auch noch den Achten von Nove Mesto, Joris Ryf (Wheeler Pro Team) ab und fuhr mit 49 Sekunden Differenz auf Colombo über die Ziellinie.

«Die Beine waren nicht super, aber in Ordnung. Das Wichtigste aber ist, dass ich mental stark war. Ich habe die vergangenen Tage lange Einheiten trainiert, auf das Rennen habe ich keine Rücksicht genommen. Insofern ist es schön, dass es am Ende so gut war», erklärte Schwarzbauer und freute sich, wieder auf der Höhe zu sein. Der fünfte Platz war ein klein wenig auch eine Rehabilitation für die schwache Leistung vom Weltcup in Nove Mesto, als er nur 50. wurde.

Seine Teamkollegen Vinzent Dorn, Jannick Zurnieden und Max Brandl belegten die Plätze 14 (+3:26), 15 (+3:26) und 16 (+3:27), wobei Max Brandl in der Schlussrunde Rang elf durch einen Defekt verlor.

U23-Meister Brandl klagte über schlechte Beine und Rückenschmerzen.

U19: Franziska Koch mit stärkstem Ergebnis
Weltmeisterin Laura Stigger aus Österreich fuhr bei den Juniorinnen dem Rest bereits in der ersten Runde davon. Das ist man inzwischen fast gewohnt. Franziska Koch (Stevens) konnte den Abstand zwei von vier Runden in Grenzen halten, baute ihrerseits den Abstand zu Isaure Medde aber immer weiter aus. Nach vorne waren es am Ende 1:59 Minuten, während Medde als Dritte weitere 1:36 Minuten zurücklag.

«Heute lief es eigentlich voll gut, ich bin einfach gefahren und war vollkommen entspannt», erklärte Franziska Koch (Mettmann) zufrieden. «Ich denke, die Form wird Stück für Stück besser. Und die etwas kürzeren Anstiege liegen mir auch mehr», meinte die Deutsche Junioren-Meisterin.

Ihre Markengefährtin Emma Eydt lag an sechster Position als ihr in einem Anlieger das Vorderrad wegrutschte und sie zu Boden musste. Sie verlor den Anschluss an die Gruppe zwischen Rang fünf und acht, hatte erst mal etwas Mühe und vor allem bei jedem Pedaltritt Schmerzen im Knie. «Das hat echt weh getan, aber ich habe mich wieder gefangen», sagte Eydt, die am Ende mit 5:30 Minuten Rückstand Achte wurde.

Bei den Junioren belegte Leon Reinhard Kaiser als bester Deutscher Rang sieben, 1:51 Minuten hinter dem Sieger Alexandre Balmer (1:10:45) aus der Schweiz. Nach gutem Start wurde der Essener abgedrängt und fiel etwa bis Rang 20 zurück. Die folgende Aufholjagd brachte ihn zwischenzeitlich auf Rang fünf, doch das müsste er büßen. «Das Aufholen hat viel Kraft gekostet. Ich hätte heute vorne vielleicht mitfahren können, aber Zeit gut machen, das konnte ich nicht», sagte Kaiser. «Klar, wenn man zweimal Dritter war, dann steigen die Ansprüche. Aber Platz sieben ist auch nicht schlecht.»

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